careBonn. - 1,5 Millionen Menschen in Haiti benötigen dringend Nahrungsmittelhilfe, nachdem im vergangenen Jahr zwei verheerende Wirbelstürme über das Land fegten, rund 40 Prozent der Ernte vernichtet wurde und die Lebensmittelpreise drastisch anstiegen. "Nun beginnt die neue Wirbelsturmsaison, die bis Oktober andauert, und die Prognosen gehen von heftigen Niederschlägen und Stürmen aus", mahnt CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel.

Das sei fatal für Haiti, denn viele Menschen hätten ihre letzten Reserven aufgebraucht und würden nach einem erneuten Sturm Hunger leiden müssen, erklärte Zentel am Donnerstag in Bonn. Jedem zehnten Haitianer fehle es bereits heute an Grundnahrungsmitteln und den notwendigen Nährstoffen für eine gesunde Ernährung.

Tropensturm Isaac und Wirbelsturm Sandy hatten im letzten Jahr die Ernte zerstört und die Infrastruktur stark beschädigt. Viele Dörfer waren kaum erreichbar, weil die Flüsse übergelaufen, Brücken eingestürzt und Straßen überschwemmt waren. Bis heute zeigen sich die Folgen der Zerstörung.

Besonders die Ärmsten der Armen greifen bereits auf Notstrategien zurück, die ihre Gesundheit, ihre Sicherheit und ihre Existenzgrundlagen gefährden, so Zentel: "Unsere Mitarbeiter vor Ort berichten, dass viele Menschen nur noch eine Mahlzeit am Tag zu sich nehmen, weil sie sich mehr nicht leisten können. Mit den Nahrungsmittelpreisen steigen auch die Schulden vieler Familien, sie müssen ihr weniges Eigentum verkaufen oder suchen Arbeit in den Städten oder in der benachbarten Dominikanischen Republik."

CARE unterstützt aktuell mehr als 25.000 Familien mit elektronischen Essensgutscheinen. Jede Familie erhält so umgerechnet etwa 38 Euro pro Monat, um Reis, Mais, Öl und Bohnen in lokalen Geschäften einzukaufen. Gerade fernab der Hauptstadt Port-au-Prince sind diese bargeldlosen Hilfen besonders wichtig.

"Wir müssen diese Nahrungshilfe schnell ausweiten, um mehr bedürftige Menschen zu erreichen", so CARE-Generalsekretär Zentel. Nothilfe werde immer wieder gebraucht werden, denn Haiti ist regelmäßig von Katastrophen betroffen. Gerade Wirbelstürme und Dürren könnten durch die heute schon spürbaren Klimaveränderungen in Zukunft häufiger werden. "Aber neben der akuten Nothilfe muss unbedingt mehr in die Katastrophenvorsorge und die Widerstandskraft der Bevölkerung investiert werden", fordert Zentel.

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