AngolaDresden. - Architektur-Studenten der TU Dresden haben Campusanlagen für die Universität Kimpa Vita in der nördlichen Provinz Uíge in Angola entworfen. Die Idee der Studentin Anna Vogel soll nun in die Realität umgesetzt werden. Das hat der Gouverneur der Provinz nach der Präsentation verschiedener Lösungsmodelle entschieden.

Seit dem Ende des Bürgerkrieges 2002 gehört Angola zu den aufstrebenden Ländern Afrikas und investiert in großem Maßstab in neue Bildungs- und Forschungseinrichtungen, ist dabei jedoch auf internationale Unterstützung angewiesen. So wird derzeit in der nördlichen Provinz Uíge die Universität Kimpa Vita mit einer neuen Campusanlage ausgebaut. Ihr besonderes Merkmal soll die unmittelbare Anbindung an einen weiträumigen Botanischen Garten sein. Dieser soll primär für wissenschaftliche Forschungen genutzt werden, da bisher in dieser Region nur ein Bruchteil der Pflanzen- und Tiervorkommen erforscht und katalogisiert sind. Zudem sollen die seit Hunderten von Jahren genutzten Medizinal- und Heilpflanzen für künftige Medikamentenentwicklungen untersucht werden.

Seit dem Wintersemester 2012/13 hatten die Studenten an der Juniorprofessur Wissensarchitektur der TUD einen Campusmasterplan und ein Botanisches Institut für Universität Kimpa Vita entworfen. Startpunkt waren Workshops mit Botanikern, Zoologen, Kartographen und Landschaftsplanern der TU Dresden, in denen gemeinsam erste Ansätze erarbeitet wurden. Die gelungensten Entwürfe wurden dann im Mai 2013 als Pläne und Modelle in das südwestafrikanische Land versandt. Drei Studenten - Anna Vogel, Virginie Hörnig und Benjamin Herrnsdorf – präsentierten gemeinsam mit ihrem Professor Jörg Rainer Noennig ihre Ergebnisse vor Ort.

"Das Modell von Anna Vogel stellte sich nach der Diskussion mit Gouverneur der Provinz Uíge als ideale Lösung heraus", berichtet Jörg Rainer Noennig. "Das Gebäude nimmt hervorragend auf Ort und Klima Bezug, erfüllt die komplexen funktionalen Belange und besticht zudem durch eine mutige Gestaltung".

Anna Vogels Projekt soll nun als Grundlage zur schnellen Umsetzung des ambitionierten Campusprojekts dienen. Außerdem wurde die Bevölkerung der umliegenden Dörfer informiert und aufgefordert, eigene Ideen und Forderungen einzubringen, damit das Ergebnis alle zufriedenstellt.

Das Projekt entstand im Rahmen einer DAAD-geförderten Hochschulkooperation zwischen der TU Dresden und den angolanischen Universitäten Kimpa Vita und Agostinho Neto in der Hauptstadt Luanda. Nun soll es auf die größte angolanische Universität Agostinho Neto ausgeweitet werden. Auf ihrem neuen Hauptstadtcampus soll ebenfalls ein botanischer Garten mit angeschlossenem Botanischen Institut in Angriff entstehen. Dafür wurden die Entwürfe von Benjamin Herrnsdorf und Virginie Hörnig als Planungsgrundlagen ausgewählt. Ein gemeinsamer Planungsworkshop in Luanda ist schon für November dieses Jahres geplant.

www.tu-dresden.de

 


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