UNFPABerlin (epo). - Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hat mit deutlichen Worten gegen die erneute Sperrung von US-Geldern für den Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) protestiert. "Die US-Regierung versucht eine multilaterale Institution zu schwächen, die unabhängig und unideologisch versucht, die Gesundheit von Frauen, Müttern und Kindern zu verbessern. Ich verurteile dieses Vorgehen auf das schärfste."

Am Dienstag war bekannt geworden, dass die US-Regierung zum vierten Mal in Folge ihre Mittelzuweisungen an den UNFPA suspendiert hat. Die Ministerin erinnerte daran, dass der Zugang zu den Möglichkeiten der Familienplanung, Bildung und Aufklärung von den großen UN-Konferenzen, darunter die Weltbevölkerungskonferenz in Kairo, als ein wichtiger Schlüssel für die Entwicklung bezeichnet worden sei. "Frauen haben das Recht zu entscheiden, wann und ob sie Kinder bekommen wollen, in welchen Abständen und wie viele Kinder. Dieses Recht darf niemand in Frage stellen", betonte Wieczorek-Zeul.

"Die Anschuldigungen der US-Regierung, UNFPA fördere mit seinen Programmen Abtreibungen, ist falsch", sagte Wieczorek-Zeul. "Deshalb fordere ich die US-Regierung nachdrücklich auf, ihre Scheuklappen abzulegen und so wichtige Institutionen wie UNFPA zu unterstützen. Den Worten von Präsident George W. Bush, der sich auf dem UN-Gipfel vergangene Woche in New York zu den Millenniumsentwicklungszielen bekannt hat, müssen die richtigen Taten folgen."

Die Bundesregierung unterstützt in ihrer bilateralen und multilateralen Entwicklungszusammenarbeit Partnerländer bei der Verwirklichung sexueller und reproduktiver Rechte, im Kampf gegen Gewalt und weibliche Genitalverstümmelung, bei Information, Aufklärung und Gesundheitserziehung der Bevölkerung, beim Zugang zu Familienplanungsdiensten sowie bei der Betreuung von Frauen und Mädchen während Schwangerschaft und Entbindung. Dafür hat die Bundesregierung nach Angaben des Entwicklungsministeriums (BMZ) in den vergangenen zehn Jahren mehr als eine Milliarde Euro zur Verfügung gestellt. Den UN-Bevölkerungsfonds fördert Deutschland jedes Jahr mit mindestens 14,5 Millionen Euro. Hinzu kommen projektgebundene Mittel, die sich im Jahr 2005 bisher auf sechs Millionen Euro belaufen.

UNFPA
BMZ


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