Foto: epo.deBonn. - Anlässlich des 5. Welttages der humanitären Hilfe am 19. August hat CARE Deutschland-Luxemburg darauf hingewiesen, dass die Nothilfe in den vergangenen Jahren immer "gefährlicher, komplexer und anspruchsvoller" geworden ist. "Chronische Krisen wie Hungersnöte und Konflikte nehmen zu, gleichzeitig wird der Zugang zu Krisengebieten erschwert. All diesen Herausforderungen müssen Hilfsorganisationen Rechnung tragen", sagte Generalsekretär Karl-Otto Zentel.

Zentel betonte, die Professionalisierung von Hilfe sei ein wichtiger Schritt zu mehr Wirksamkeit. "Die Idee des freiwilligen Helfers, der nach einer Naturkatastrophe spontan ins Flugzeug steigt, ist leider nicht mehr zeitgemäß. Humanitäre Organisationen entsenden heute Fachkräfte oder haben in den Ländern bereits Teams vor Ort, koordinieren sich untereinander und unterziehen ihre Arbeit im Anschluss externen Bewertungen." Man habe aus der Vergangenheit viel gelernt, müsse aber trotzdem fortlaufend die Arbeitsweise den Einsatzgebieten anpassen und weiterentwickeln.

"Sicher ist, dass wir auch in Krisen schnell, effizient und nachvollziehbar handeln und uns anvertraute Gelder sinnvoll und gerecht einsetzen müssen", so Zentel. Aber das lasse sich eben nur durch entsprechende Vorbereitungen, geschulte Mitarbeiter und schnell abrufbare Kapazitäten umsetzen, und diese würden Geld kosten. "In Jahren, in denen große medienwirksame Katastrophen ausbleiben, aber trotzdem großer Bedarf besteht, ist es schwierig, diese Infrastruktur aufrecht zu erhalten."

"Am Welttag der humanitären Hilfe werben wir deshalb auch um für mehr Unterstützung für vergessene Katastrophen und die Vorsorge vor Not. Und wir ehren am 19. August alle Frauen und Männer weltweit, die dies täglich leisten und dabei nicht selten ihr eigenes Leben riskieren", so der CARE-Generalsekretär.

Die Nothilfe von CARE erreichte im vergangenen Jahr 16 Millionen Menschen in größter Not. CARE konzentriert sich in der Nothilfe auf die Wasserversorgung, Nahrung, Unterkünfte und Basis-Gesundheitsdienste.

Das Kinderhilfswerk World Vision will dafür werben, dass der Schutz von Kindern vor Gewalt und Vertreibung verbessert wird. Gleichzeitig ruft World Vision dazu auf, weit mehr Kindern durch psychosoziale Betreuung zu helfen, mit ihren zutiefst verstörenden Erlebnissen und einer unsicheren Situation zurecht zu kommen. "In Syrien und den Aufnahmeländern syrischer Flüchtlinge, im Ostkongo und in vielen anderen Regionen der Welt hoffen Millionen Kinder auf  mehr Sicherheit und auf Chancen, in ein normales Leben zurückkehren zu können", sagte Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland.

Eine soeben erschienene Studie der University of Columbia kommt World Vision zufolge zu dem Ergebnis, dass gute Betreuungsangebote in geschützten Räumen die Widerstandskräfte bei Flüchtlingskindern stärken und dauerhafte Trauma-Belastungen verhüten können. Laut der von Unicef unterstützten Erhebungen ging es den sechs- bis zwölfjährigen Mädchen und Jungen aus dem Kongo, die regelmäßig eines der Betreuungsangebote der sogenannten "Child Friendly Spaces" in Anspruch nahmen, bereits nach drei Monaten deutlich besser als den nicht betreuten Kindern. Sie hatten außerdem neues Wissen erworben und soziale Kompetenzen entwickelt, während sich bei den nicht betreuten Kindern das subjektive Wohlbefinden verschlechtert hatte und psychosoziale Probleme ausgeprägter waren als drei Monate zuvor.

Das Deutsche Rote Kreuz warnte vor einer wachsenden Gefährdung von humanitären Helfern. Mit Blick auf den Tag der humanitären Hilfe am 19. August verwies DRK-Präsident Rudolf Seiters insbesondere auf den gefährlichen Einsatz der Helfer in Syrien. Seit Beginn des Konflikts seien 20 Helfer des Syrisch-Arabischen Roten Halbmondes ums Leben gekommen. Das DRK arbeitet in Syrien eng mit dem Roten Halbmond zusammen.

Der Welttag der humanitären Hilfe (World Humanitarian Day) erinnert an den 19. August 2003: An diesem Tag wurde das Büro der Vereinten Nationen in Bagdad angegriffen. 22 Menschen starben, darunter auch UN-Menschenrechtskommissar Sergio Vieira de Mello.

Foto: Dosen aus Nahrungsmittelhilfe-Lieferungen an Äthiopien © epo.de

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