eine welt partei 100Wiesbaden. - Bei der Europawahl im kommenden Jahr will eine Partei antreten, die für eine zentrale Rolle der Entwicklungspolitik eintritt. Die "Eine-Welt-Partei" will Probleme wie den Klimawandel, die Finanz- und Schuldenkrise, militärische Konflikte und die extreme Armut in den Mittelpunkt des Wahlkampfes stellen. Um diese Probleme zu lösen, sei "ein globales Miteinander extrem wichtig", teilte ein Sprecher der Partei mit.

Bei der Bundestagswahl 2013 habe die Entwicklungspolitik fast keine Rolle gespielt, kritisiert Ulrich Matthias, Sprecher von "EINE WELT" mit Wohnsitz in Wiesbaden. "Während die AfD mit Slogans wie 'Unser Land geht vor' oder 'Wir sind nicht das Weltsozialamt' um Stimmen warb, erwähnten die etablierten Parteien die Entwicklungszusammenarbeit im Wahlkampf kaum. Die Grünen hatten für ihre profiliertesten Entwicklungspolitiker, Thilo Hoppe und Ute Koczy, nur noch so schlechte Listenplätze übrig, dass diese nun aus dem Bundestag ausscheiden müssen", so die Begründung.

Die Eine-Welt-Partei e.V. (EINE WELT) wurde am 5. September 2010 in Wiesbaden gegründet und setzt sich für eine "gerechte Globalisierung" ein. Sie ist nach eigenen Angaben beim Bundeswahlleiter registriert und bereitet sich derzeit auf die Teilnahme an der Europawahl 2014 vor. Ihr Motto lautet: "Globale Politik – ethisch, fair und nachhaltig."

matthias ulrich 100Neben den fast 900 Millionen hungernden Menschen weltweit gibt der Spitzenkandidat der Partei, der Mathematiker Ulrich Matthias (Foto), auch die aktuelle Tragödie vor Lampedusa als Motiv für die Kandidatur bei der Europwahl an: "Das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer zeigt, wie dringend wir uns für ein menschenwürdigeres Leben überall in der Welt einsetzen müssen. -Er wünscht sich, dass auch andere Parteien diesem Thema mehr Beachtung schenken.

Der Eine-Welt-Partei gehe es zum einen darum, so Matthias, nach dem Grundsatz der Hilfe zur Selbsthilfe "dort, wo es am nötigsten ist, ausreichende Mittel für Gesundheit, Ernährung, Bildung, Familienplanung, Umwelt, Infrastruktur und den Kampf gegen Korruption zur Verfügung zu stellen". Zum anderen setze sich die Partei "für globale Demokratie" ein, insbesondere für "ein Parlament bei den Vereinten Nationen, das einen wertvollen Beitrag zur Lösung globaler Probleme leisten könnte".

Die internationale Politik wird nach Ansicht der Eine-Welt-Partei bislang zu sehr von Politikern bestimmt, die nur von ihrem eigenen Volk gewählt wurden und somit vor allem nationale Interessen vertreten. Um Probleme wie den Klimawandel, die Finanz- und Schuldenkrise, militärische Konflikte oder die extreme Armut zu lösen, sei jedoch ein globales Miteinander extrem wichtig.

Für die Teilnahme an der Europawahl 2014 benötigt die Eine-Welt-Partei nach Angaben von Matthias derzeit noch rund 3.750 Unterstützungsunterschriften.

Eine-Welt-Partei e.V.
Rückertstr. 6
65187 Wiesbaden
Tel. 0611-46 67 12
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