basemjondoloAachen. - Misereor sorgt sich um das Leben von Aktivisten einer Organisation in Südafrika, die sich für die Rechte von Slumbewohnern einsetzt. Partner des katholischen Hilfswerks in Südafrika sowie ein ökumenischer Zusammenschluss der Bischöfe in der Provinz KwaZulu Natal berichteten von "gezielten Morden" an Mitgliedern einer städtischen Basisbewegung sowie exzessiver Polizeigewalt, teilte das katholische Hilfswerk am Freitag in Aachen mit.

Die Übergriffe hätten zum Tod einer jungen Demonstrantin geführt, so die Misereor-Partner. "In diesem Zusammenhang gibt es sehr ernst zu nehmende Todesdrohungen gegen Führungspersonen der Bewegung der Hüttenbewohnerinnen und -bewohner Abahlali baseMjondolo", sagte Klaus Teschner, Experte für städtische Entwicklung bei Misereor.  

Abahlali baseMjondolo ist mit mehreren tausend Mitgliedern vor allem in den Armenvierteln der Millionenstädte von Durban und Kapstadt und deren Umgebung aktiv. Die Bewegung kämpft für ein Bleiberecht der Siedlungsbewohner in der Stadt und für eine Verbesserung der Lebensbedingungen in ihrem Wohnumfeld.

Seit März dieses Jahres wurden in Durban bereits zwei Führungspersonen dieser Bewegung, Thembinkosi Qumbelo und Nkululeko Gwala, mit zahlreichen Schüssen ermordet aufgefunden. Nqobile Nzusa, eine 17 Jahre alte Studentin, starb vor wenigen Tagen im Kugelhagel der Polizei. Sie hatte an einer Demonstration gegen die Morde und gegen Siedlungsabrisse im Gebiet von Cato Crest teilgenommen. Bei diesen Abrissen wurden richterliche Beschlüsse zugunsten der hier siedelnden Bewohner von der Stadt Durban missachtet.  

"Misereor ist sehr besorgt wegen der von lokalen Politikern des ANC offen ausgesprochenen Todesdrohungen gegen S'bu Zikode und Bandile Mdlalose, die zum gewählten Leitungsteam der streng demokratisch aufgebauten Bewegung der Hüttenbewohnerinnen und -bewohner gehören", so Teschner. "Diese Bewegung, die sich auf Zulu Abahlali baseMjondolo nennt, wird von zwei Misereor-Partnerorganisationen, dem Church Land Programme und der Social and Economic Rights Initiative (SERI), unterstützt und hat sich auf lokaler Ebene viele korrupte Politiker und Bodenspekulanten zum Feind gemacht."

Misereor appellierte an die südafrikanische Regierung, die Verantwortlichen dieser Morde und Polizeiübergriffe zur Rechenschaft zu ziehen und für den Schutz von Basisaktivisten und Menschenrechtsverteidigern Sorge zu tragen.