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Friedrichsdorf. - Angesichts der verheerenden Zerstörungen auf den Philippinen und steigender Opferzahlen hat das Kinderhilfswerk World Vision am Sonntag die erste Hilfslieferung aus Deutschland mit 3.000 Zeltplanen und 5.400 Decken aus Lagerbeständen auf den Weg gebracht. Damit kann vor allem Menschen aus zerstörten Häusern geholfen werden.

World Vision startete einen internationalen Hilfsaufruf und schickte erfahrene Katastrophen-Manager in die Region. "Die lokalen Katastrophenhelfer sind durch das Ausmaß der Katastrophe überwältigt und brauchen jetzt an vielen Stellen Unterstützung", berichtete Vorstand Christoph Hilligen vom Frankfurter Flughafen. "Schnelle und unbürokratische Hilfe ist sehr im Sinne der Opfer des Taifuns, der so viel Zerstörung angerichtet hat."



Philippinische Helfer haben per Boot die besonders stark getroffene Stadt Tacloban erreicht und suchen derzeit dort nach Vermissten. Von der Stadt Cebu aus werden die Hilfseinsätze koordiniert. In neun der insgesamt 36 betroffenen Provinzen sollen Partnergemeinden dabei unterstützt werden, die Folgen der Katastrophe zu bewältigen. Nahrungsmittel, Unterkünfte, Hygiene-und Haushaltsartikel werden jetzt am dringendsten benötigt.

Zehntausende Kinder aus armen Bevölkerungsgruppen gehören zu den besonders schutzbedürftigen Menschen. 

Um vor allem jüngeren Kindern in dem Chaos Halt und Sicherheit zu geben, bereitet World Vision auch die Einrichtung von Kinderbetreuungszentren vor. Dafür werden unter anderem große Zelte, sowie Spiel-und Lernmaterial benötigt.

Philippinische Partner der sozialmedizinischen Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international berichten, dass die Ausmaße der Taifun-Schäden noch viel schlimmer sind als befürchtet. "Das Krankenhaus, in das wir unsere ärmsten Patienten normalerweise bringen, ist erheblich beschädigt", berichtete Schwester Edith, die für das Basisgesundheitsprogramm der schwer betroffenen Insel Leyte zuständig ist. Das Dach sei abgedeckt. Drei Meter hohe Fluten hätten die gesamte Inneneinrichtung zerstört. Die Stadt Tacloban mit 220.000 Einwohnern auf Leyte ist, so ihr Bericht, weitestgehend zerstört. Es werde langfristige Hilfe nötig sein, um die Stadt wieder aufzubauen. Die Menschen hätten sich in Schulen geflüchtet, die ebenfalls riesige Schäden aufweisen. Jetzt aber seien vor allen Dingen Kleider, Decken und Nahrungsmittel nötig.

Die Partner von medico international, die sei über vierzig Jahren in den betroffenen Inseln Leyte und Samar Basisgesundheitsdienste leisten und in diesem Rahmen auch über entwickelte Nothilfekapazitäten verfügen, bitten dringend darum von Sachspenden abzusehen, sondern um finanzielle Unterstützung, da die Hauptstadtregion um Manila nicht betroffen sei von den Schäden. Hier könnten alle notwendigen Güter eingekauft werden. medico arbeitet auf den Philippinen mit dem landesweiten Nothilfe-Bündnis Samahang Operasyong Sagip (SOS) zusammen. Darin haben sich Gesundheitsorganisationen seit vielen Jahren für den Katastrophenfall zusammengeschlossen, da Erdbeben und Hurrikans zum Alltag der Bewohner gehören. Sie kümmern sich insbesondere um die ärmsten Bevölkerungsgruppen.

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Das Philippinische Rote Kreuz (PRC) hat in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden die umfangreichen Evakuierungen in den betroffenen Gebieten etwa 650 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila unterstützt. Weitere Helfer des Roten Kreuzes auf den Philippinen sind mobilisiert und werden in die Region entsendet, sobald es die Sicherheitssituation zulässt. Bereits im Vorfeld des Sturms hatten Rotkreuz-Helfer über ein Frühwarnsystem die Menschen alarmiert und Sicherheitshinweise ausgegeben. 

"Wir rechnen damit, dass wir auch künftig weiteren Stürmen dieses Ausmaßes in der Region begegnen müssen", sagte Christof Johnen, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit beim DRK in Berlin. "Umso wichtiger ist es, weiter in sichere Schutzunterkünfte und Frühwarnsysteme zu investieren und die Vorsorgemaßnahmen weiter auszubauen. Dadurch werden viele Menschenleben gerettet. In der aktuellen Katastrophensituation steht das DRK bereit, die philippinische Schwestergesellschaft zu unterstützen. Zunächst gilt es, Erkenntnisse zu gewinnen. Aber wir müssen mit gravierenden Schäden rechnen."

"Die Philippinen und Vietnam hatten vorgesorgt", berichteten auch von Dagmar Dehmer und Ulrike Scheffer im "Tagesspiegel". "Es sind Hunderttausende Menschen aus der Gefahrenzone evakuiert worden. Und Warnungen gab es auch. Doch der gewaltigen Wucht dieses Supersturms war dann auch die Katastrophenvorsorge auf den Philippinen nicht mehr gewachsen."

Karten: © GMaps, NOAA

Alle Hilfswerke rufen zu Spenden für die Katastrophenopfer auf den Philippinen auf. Die Spendenkonten sind auf den Homepages der NGOs einsehbar. Eine Übersicht gibt es unter http://www.zdf.de/Spenden-Sie-f%C3%BCr-die-Opfer-30586024.html

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