Weltwirtschaft

WZGenf/Berlin (epo). - Die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hat vor einem Scheitern der Doha-Handelsrunde der Welthandelsorganisation (WTO) gewarnt. "Die Menschen in den Entwicklungsländern brauchen für ihre Produkte dringend einen besseren Zugang zu den Märkten der Industrie- und der Schwellenländer", erklärte die Ministerin am Montag in Berlin. "Für viele von Ihnen ist der Ausgang der WTO-Verhandlungen eine Frage des Überlebens." Attac und WEED begrüßten hingegen den Abbruch der Verhandlungen in Genf.

WTOGenf/Bonn/Zürich (epo). - Das Scheitern der Doha-Welthandelsrunde bei der Ministerkonferenz am Wochenende in Genf bedeutet eine Chance für die Entwicklungsländer. Zu diesem Schluss kommt die die Welthandelskampagne "Gerechtigkeit jetzt!" Es sei "kein Verlust für Entwicklungsländer, dass diese fehl konzipierte Runde quasi gescheitert ist", erklärte die Koordinatorin der Kampagne, Susanne Luithlen, am Samstag in Bonn. "Jetzt ist der Weg frei. Die Weltgemeinschaft kann sich innovativ und mutig mit der Frage der Gerechtigkeit im Welthandel auseinandersetzen." Auch die Schweizer Nichtregierungsorganisation "Erklärung von Bern" (EvB) forderte nach den gescheiterten Verhandlungen einen Neuanfang der Welthandelsdiskussion. WTO Generalsekretär Pascal Lamy hatte am Samstag das Scheitern der Minstergespräche verkündet.

WTOGenf/Bonn (epo). - Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) hat die Eurpäische Union aufgefordert, den Entwicklungsländern bei den gegenwärtig in Genf stattfindenden Verhandlungen der Welthandelsorganisation WTO entgegenzukommen. "Jetzt kommt die Stunde der Wahrheit für die EU", sagte EED-Handelsreferent Michael Frein. "Einen Abschluss der Doha-Runde in Genf darf es nur geben, wenn die EU den Entwicklungsländern im Agrarbereich entgegenkommt." Die Linksfraktion im Deutschen Bundestag befürchtet, Verlierer der geplanten Liberalisierungspolitik würden die exportschwachen Entwicklungsländer Afrikas sein.

WBTurin (epo). - Migranten und Gastarbeiter aus Entwicklungsländern haben ihre Heimatstaaten im Jahr 2005 mit offiziellen Überweisungen in Höhe von 173 Milliarden US-Dollar unterstützt. Nehme man informelle Wege der Transaktion von Geldern hinzu, belaufe sich die Summe auf geschätzte 250 Mrd. Dollar, sagte der Weltbank-Ökonom Dilip Ratha auf einem UN-Symposium über Migration und Entwicklung in Turin. Dies entspricht dem Fünffachen der offiziellen Entwicklungshilfeleistungen aller Industriestaaten.

wtoBerlin (epo). - Umwelt- und Entwickungsorganisationen befürchten bei den am Donnerstag beginnenden WTO-Verhandlungen über Zollsenkungen in Genf eine weitere Verschärfung der Liberalisierungsregeln mit "desaströsen Auswirkungen für Umwelt und Entwicklung". Attac, Greenpeace, Oxfam und Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung (WEED) kritisierten am Mittwoch insbesondere die Position der Bundesregierung und der EU-Kommission bei den Verhandlungen über Zollsenkungen bei Industrie-, Forst- und Waldprodukten der Welthandelsorganisationen (WTO).

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