Berlin. - Das "Zentrum für Politische Schönheit (ZPS)" hat am Montag für die Bundesregierung ein fiktives Hilfsprogramm zur Aufnahme von 55.000 syrischen Kindern gestartet. Die "Kindertransporthilfe des Bundes" genannte Initiative sollte angeblich 55.000 Kinder (ein Prozent der vom Krieg bedrohten Kinder) aus Syrien aufnehmen. Pflegefamilien in Deutschland sollten für die Kinder sorgen, solange der Konflikt anhält. Viele Medien fielen auf die Aktionskunst herein, auch epo.de. Da war der Wunsch Vater des Gedankens. Die Redaktion entschuldigt sich nicht für das Versehen: Vielmehr müsste die Bundesregierung sich entschuldigen, dass ein solches Programm nur politische Satire ist und nicht Realität.
Berlin. - Es ist eine resolute Dame, die mir in ihrem schönen afrikanischen Gewand im Café Moskau gegenübersitzt. Sie lässt sich nicht so leicht aus dem Konzept bringen. Auch nicht als ich sie frage, warum das Geld von den Armen in den reichen Ländern genommen wird, das als Entwicklungshilfe an die Reichen in den armen Ländern geht. "Warum nehmen Sie es nicht von den Reichen?", sage ich. Sie lacht. Die Frage war frech. Amina J. Mohammed, die Sondergesandte von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon für "Post-2015 Development Planning", antwortet umschweifig, ausweichend. Am Ende des Gesprächs sagt sie: "Geben Sie die Hoffnung nicht auf!"
Berlin. - Vor einem Jahr, am 20. März 2013, hat die Bundesregierung beschlossen, ein Kontingent von 5.000 syrischen Flüchtlinge aufzunehmen. Inzwischen wurde die Zahl auf 10.000 erhöht. In einem Dossier dokument der Mediendienst Integration die Fortschritte des Aufnahme-Programms: Wie viele syrische Flüchtlinge sind seit Beginn des Bürgerkriegs gekommen? Wie viele sollen noch aufgenommen werden? Wie kommen die Flüchtlinge nach Deutschland und welchen Status haben sie hier? > Dossier Syrische Flüchtlinge
Hamburg. - "Als ich jung war, wurde unser Garten noch nicht überflutet – und wir erlebten nicht, wie ein tropischer Sturm nach dem nächsten über die tropischen Inseln fegte." So hat Tommy Remengesau, der Präsident von Palau, die Auswirkungen des Klimawandels auf seine pazifische Heimat wahrgenommen. Viele Menschen auf den pazifischen Inseln erkennen solch dramatische Veränderungen und warnen die Weltgemeinschaft vor den Folgen eines "weiter so" bei klimaschädlichen Emissionen. Sie fürchten, dass sie oder ihre Kinder ihre Heimat verlassen müssen, weil diese im Meer versinken könnte. Von Frank Kürschner-Pelkmann
Berlin. - Der Taifun "Haiyun" hat vermutlich weit mehr als 12.000 Menschenleben gekostet (Stand Montag, 8:00 Uhr). Hätten so viele Menschen sterben müssen, auch wenn es ein "Super"-Taifun war? Es tauchen Zweifel auf, zumal Präsident Benigno Aquino am Sonntag offenbar wütend eine Sitzung verließ, als er vom Ausmaß der Katastrophe in Tacloban City hörte. Aquino macht lokale Beamte für die hohe Todesziffer verantwortlich - während Medien die Katastrophen-Vorsorge in dem südostasiatischen Inselstaat loben.
Hamburg. - Die Zeiten für Nomaden in der Sahelzone sind schwierig, und es kommen noch schwerere Zeiten auf sie zu. So lassen sich die Diskussionen im Rahmen zweier Konferenzen zu Viehzüchtern und Landwirtschaft zusammenfassen, die in der letzten Woche in Nouakchott (Mauretanien) und Dakar (Senegal) stattfanden. In der Sahelzone leben noch etwa 16 Millionen Nomaden von der Viehzucht und ziehen über große Entfernungen von einem Weideplatz zum nächsten.
Berlin. - Die amtierende schwarz-gelbe Bundesregierung verletzt die Rechte von Staaten wie Afghanistan, Pakistan oder Jemen, indem sie Daten aus sogenannten "Krisengebieten" an die US-amerikanischen Geheimdienste weitergibt oder dies zulässt. Das hat Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin zugegeben. Friedrich ordnete diesem Sachverhalt die 500 Millionen Datensätze zu, die laut US-"Whistleblower" Edward Snowden monatlich vom Bundesnachrichtendienst (BND) an die National Security Agency (NSA) übermittelt wurden oder noch immer werden. Der CSU-Minister, der Kritiker des US-Spähprogramms "naiv" genannt hatte, wird aufgrund des Abhörens des Mobiltelefons von Bundeskanzlerin Merkel nun selbst beschuldigt, naiv und unfähig zu sein.
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