Wald

Tropenwald-Zerstörung im Amazonas. Foto: epo ArchivBrasilia/Hamburg (epo). - Der brasilianische Präsident Luiz Inácio ("Lula")da Silva hat in der vergangenen Nacht per Gesetz 6,4 Millionen Hektar Tropenwaldgebiete im brasilianischen Amazonas-Bundesstaat Pará unter Schutz gestellt. Die Schutzgebiete im Nordosten Brasiliens, die Umweltorganisationen wie Greenpeace immer wieder eingefordert hatten, sind dreimal so groß wie die Fläche Hessens.

Waldzerst?rung in Brasilien. Foto: epo ArchivBerlin (epo). - Zeitgleich mit der Veröffentlichung des Waldzustandsberichts der Bundesregierung haben Umweltorganisationen den ersten "Alternativen Waldschadensbericht" in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Schäden, die Deutschland an den Wäldern in anderen Ländern der Erde hervorrufe, kämen im offiziellen Waldschadensbericht der Bundesregierung nicht vor, kritisierten die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald und die Arbeitsgemeinsschaft Regenwald und Artenschutz (ARA). Diese Lücke schließe der Alternative Waldschadensbericht, indem er die Folgen des deutschen Konsums, der deutschen Finanzierung und der deutschen Politik für die Wälder weltweit exemplarisch beschreibe.

Tropenwald. Foto: epo-ArchivFrankfurt (epo). - Mit den Folgen der Erdöl-Förderung für Mensch und Natur in tropischen Regenwäldern wollen sich fünf Städtevertreter aus Deutschland, Österreich und Luxemburg befassen. Die Delegation reist am kommenden Montag für zwei Wochen mit dem Klima-Bündnis europäischer Städte in eine Erdölregion im Amazonasgebiet von Ecuador. Mit dabei sind der Oberbürgermeister der Stadt Konstanz, Horst Frank (B90/Grüne) und die Leiterin des Agenda 21-Büros der Stadt Hannover, Silvia Hesse.

Rodung auf Borneo. Foto: WWFFrankfurt a.M. (epo). - Drei Viertel der in den indonesischen Export gehenden Hölzer und Holzprodukte stammen aus illegalen Quellen. Dennoch ist Indonesien mit einem Marktanteil von 23 Prozent neben Brasilien das wichtigste Herkunftsland für Direktimporte von Tropenhölzern nach Deutschland. Zusätzlich gelangen größere Mengen indonesischen Holzes über Transitländer wie China, Malaysia oder Italien auf den deutschen Markt. "Politik und Wirtschaft haben den stillen Pakt mit der Holzmafia noch immer nicht aufgekündigt", erklärte die Tropenwaldexpertin Nina Griesshammer bei der Vorstellung einer neuen Studie der Umweltstiftung WWF mit dem Titel "Heiße Ware Tropenholz" in Frankfurt am Main. Greenpeace protestierte in Berlin gegen den Einbau von rund 500 Merantiholz-Fenstern in das Gebäude der Bundestagsverwaltung.

Tropenwald in BrasilienGöttingen (epo). - Der Schutz biologischer Vielfalt in tropischen Landschaften, deren Naturwald durch menschlichen Einfluss bereits stark fragmentiert wurde, lässt sich durch eine gezielte landwirtschaftliche Nutzung unterstützen. Insbesondere Kleinbauern in Entwicklungsländern könnten maßgeblich zum Erhalt der Biodiversität beitragen, indem sie die Landwirtschaft in so genannten Agroforstsystemen - wie zum Beispiel Kaffeeanbau unter Schattenbäumen - auf eine zertifizierte Produktion umstellen, so Göttinger Wissenschaftler.

Berlin (epo). - Der Naturschutzbund NABU hat zum Tag des Baumes am 25. April vor der rücksichtslosen Abholzung tropischer Bäume zur Möbelproduktion gewarnt. "Insbesondere das stark gestiegene Angebot preiswerter Gartenmöbel aus Teakholz ist mit großer Skepsis zu beobachten", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke mit Blick auf die beginnende Gartensaison. Nicht immer könne die legale Herkunft des Tropenholzes nachgewiesen werden. Daher solle der Verbraucher beim Kauf nicht nur auf billig, sondern auf ökologisch unbedenklich achten.

BMUBerlin (epo). - Bundesumweltminister Jürgen Trittin bereitet ein Gesetz gegen die illegale Einfuhr und Vermarktung von Tropenholz vor. Derzeit spiele sich in Ländern wie Brasilien, Indonesien oder Russland ein regelrechtes "Kettensägenmassaker" ab, sagte Trittin bei einer Anhörung mit Umwelt- und Wirtschaftsverbänden in Berlin. Mit dem Gesetzentwurf reagiert die Bundesregierung darauf, dass Deutschland indirekt den Raubbau am Regenwald unterstützt, da Hölzer und Holzprodukte auch aus illegalem Einschlag importiert werden.

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