Medien und Entwicklung

rog jahresbilanz2014 720

Berlin. - Journalisten müssen immer öfter damit rechnen, bei ihrer Arbeit entführt zu werden. Im zu Ende gehenden Jahr hat die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) weltweit 119 Entführungen von Journalisten gezählt – 37 Prozent mehr als 2013, als diese Zahl schon einmal deutlich gestiegen war. Das geht aus der heute veröffentlichten Jahresbilanz der Pressefreiheit 2014 hervor. Mehr als verdoppelt hat sich die Gesamtzahl der Journalisten (139) und Bürgerjournalisten (20), die vor Drohungen, Gewalt oder staatlichen Repressalien ins Ausland fliehen mussten. 66 Journalisten und damit etwas weniger als 2013 wurden wegen ihrer Arbeit getötet, ebenso 19 Bürgerjournalisten und elf Medienmitarbeiter.

djvBerlin. - Mit Bestürzung hat der Deutsche Journalisten- Verband auf die jüngsten Zahlen getöteter Journalisten reagiert, die das International News Safety Institute (INSI) am Dienstag veröffentlicht hat. Danach verloren im vergangenen Jahr 134 Journalisten und Medienmitarbeiter in 29 Ländern ihr Leben.

rog logo neuBerlin. - Reporter ohne Grenzen (ROG) hat am Mittwoch die aktuelle "Rangliste der Pressefreiheit" veröffentlicht. Die ROG-Rangliste der Pressefreiheit vergleicht die Situation der Medien in 180 Staaten und Regionen (bis 15. Oktober 2013). An der Spitze der Rangliste stehen europäische Länder, Schlusslichter sind wie seit Jahren Eritrea, Nordkorea und Turkmenistan. Das Ranking demonstriere aber, wie stark die Dominanz der Sicherheitsbehörden die Arbeit von Journalisten in vielen Ländern erschwert, betonte ROG. Besonders besorgniserregend sei, "dass diese Entwicklung sogar traditionelle Demokratien erfasst hat".

uni fr 100Freiburg. - Die Länder des Südens, so ein gängiges Klischee, sind in den meisten Massenmedien unterrepräsentiert und fast nur als Schauplatz von Bürgerkriegen oder Naturkatastrophen - oder als vermeintliche "Urlaubsparadiese" - präsent. Internationale Nachrichtensender wie CNN, BBC oder Al-Jazeera gelten vielen hingegen als Garanten einer globalen Perspektive auf das Zeitgeschehen. Wie der Freiburger Politologe Benedikt Strunz herausgefunden hat, legen jedoch auch diese Sender in ihren täglich ausgestrahlten Nachrichtenformaten einen deutlichen Fokus auf ihr Herkunftsland. Afrikanische, südamerikanische und osteuropäische Länder dagegen bleiben stark unterrepräsentiert.

ScreenshotBerlin. - In einem offenen Brief haben 22 nichtstaatliche Organisationen aus dem Arbeitsfeld Entwicklung den TV-Sender Pro7 dazu aufgefordert, die Ausstrahlung der Sendung "Reality Queens auf Safari" mit sofortiger Wirkung zu stoppen. Das Format der Sendung "verstärkt allgemeinverbreitete Stereotype gegenüber dem ostafrikanischen Land Tansania, schürt gängige Vorurteile und stellt die Menschen des Landes in einer rassistischen und diskriminierenden Form dar", heißt es in einer Erklärung der NGOs.

mpBerlin. - Für herausragende Arbeiten zum Thema Menschenrechte und Entwicklung sind in Berlin sieben Journalistinnen und Journalisten mit dem Deutschen Medienpreis Entwicklungspolitik ausgezeichnet worden. Der Preis wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Deutsche Welle (DW) gemeinsam vergeben. Die Preisträger kommen aus Afrika, Asien, Lateinamerika, Nah-/Mittelost, Osteuropa/Zentralasien und Deutschland. Ein Sonderpreis wurde für afrikanische Pressefotografen ausgelobt. Jeder Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.

aktion tagwerk 100Berlin. - Entwicklungsminister Dirk Niebel hat am Donnerstag in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin die Laudatio zur Verleihung des "Bürgerpreises deutscher Zeitungen" gehalten. Preisträgerin ist Nora Weisbrod aus Mainz. Die 29jährige arbeitet seit ihrer Schulzeit für Kinder und Jugendliche in Ruanda, später auch in Burundi und Südafrika.

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