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Medizinische Friedensarbeit im Nordirak und in der Türkei Gesundheit als Brücke zum Frieden?
Thursday, 1. September 2016, 19:30
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Krieg, Verfolgung, Terror, Flucht und Verlust der Heimat und von Angehörigen – das sind die Erfahrungen von Millionen von Menschen im Nahen Osten. Viele von ihnen haben sich auf den Weg nach Europa gemacht, die übergroße Mehrzahl jedoch suchen in Nachbarländern oder in friedlicheren Regionen im eigenen Land Zuflucht, so auch in den kurdischen Provinzen im Nordirak, wo heute jede fünfte Person ein Flüchtling ist. In der Türkei erleben wir zugleich einen atemberaubend schnellen Prozess der Aushöhlung der Demokratie und eine Eskalation von Gewalt und Repression. Der von der Regierung aufgekündigte Friedensprozess mit der PKK scheint in sehr weite Ferne gerückt.

Wir können derzeit nur erahnen, wie viele Menschen vor Ort durch massive Gewalterfahrungen schwer traumatisiert sind und welche Folgen dies für die Gesundheit des Einzelnen und die Gesamtgesellschaft haben wird. Vor diesem Hintergrund möchten wir mit unseren zwei internationalen Gästen aus der Türkei und dem Nordirak über die Entwicklungen vor Ort und den Zusammenhang von medizinischer bzw. therapeutischer Arbeit und Friedensarbeit diskutieren.

ReferentInnen:

·      Şebnem Korur Fincancı ist Hochschullehrerin und seit 2009 Präsidentin der Menschenrechtsstiftung der Türkei (TIHV), die Folteropfer kostenlos behandelt und Menschenrechtsverletzungen dokumentiert. Im Jahr 2011 erhielt Şebnem Korur Financi den Preis für medizinische Friedensarbeit. Bekannt wurde die Gerichtsmedizinerin durch ihren Einsatz für eine objektive Rechtsmedizin und die Aufdeckung der Folgen von Folter. Sie hatte einen wesentlichen Anteil an der Erarbeitung des Standardwerkes der UN zur Aufdeckung von Folter, dem Istanbul-Protokoll. Neben ihrer primären ärztlichen Arbeit für Folteropfer hat Şebnem Korur Fincancı nie gescheut, öffentlich und mit der Gefahr persönlicher und beruflicher Konsequenzen die Menschenrechtsverletzungen und Vertuschungen staatlicher und semi-staatlicher Institutionen und Akteure anzuprangern.

·      Salah Ahmad ist ein irakisch- und kurdischstämmiger und in Deutschland ausgebildeter Kinder- und Jugendpsychotherapeut und systemischer Familientherapeut. 2003 gründete er das Kirkuk Center for Torture Victims, das sich um Folteropfer und Kriegsflüchtlinge  im Nordirak kümmert. 2013 wurde es in Jiyan Foundation umgenannt und umfasst inzwischen ein Netzwerk aus sechs Behandlungszentren und zwei mobilen Teams in der Region. Salah Ahmad ist Vorsitzender der Jiyan Foundation langjähriger Mitarbeiter des Behandlungszentrum für Folteropfer in Berlin. 2015 wurde Herr Ahmad für seine Arbeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

·      Moderation: Dr. Gisela Penteker (IPPNW) und Katharina Thilke (IPPNW)

Die Veranstaltung wird in Deutsch und Englisch stattfinden. Für die internationalen Gäste wird aus dem Deutschen ins Englische übersetzt. Eine Übersetzung vom Englischen ins Deutsche  wird es nicht geben.

Veranstalter: IPPNW - Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung e.V., Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité, Behandlungszentrum für Folteropfer Berlin (BzFO)

Location  Evangelische Schule Berlin-Zentrum, Wallstraße 32, 10179 Berlin
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