venroLuxemburg/Bonn (epo.de). - Europäische und afrikanische Minister treffen sich am Dienstag in Luxemburg zu Gesprächen über die "Gemeinsame Afrika-EU-Strategie". Der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) sieht Erfolgsaussichten einer gemeinsamen Strategie nur dann, "wenn die Zivilgesellschaft stärker in den Prozess eingebunden wird". Bisher seien die Interessen der afrikanischen Bevölkerung nur unzureichend berücksichtigt, kritisiert VENRO am Dienstag in Bonn.
 
"In der Strategie wird die Beteiligung der Bevölkerung ausdrücklich garantiert. Doch das steht nur auf dem Papier und hat nichts mit der Realität zu tun", sagte die stellvertretende VENRO-Vorstandsvorsitzende Christa Randzio-Plath. In den sogenannten Expertengruppen gebe es kaum zivilgesellschaftliche Vertreter. Dabei beträfen dort behandelte Themen wie Energiesicherheit, Handel, Klimawandel und Geschlechtergerechtigkeit insbesondere die arme Bevölkerung und die Frauen des afrikanischen Kontinents.
 
Auf dem Troika-Treffen am 28. April sollen die bisherigen Fortschritte der 2007 in Lissabon verabschiedeten Gemeinsamen Afrika-EU-Strategie untersucht werden. Zudem sollen Arbeitsprogramme für die Umsetzung der Strategie vorgelegt werden. Die Strategie steht für eine Partnerschaft "auf Augenhöhe" zwischen Afrika und der EU. Der Aktionsplan umfasst insgesamt acht Themen, darunter wirtschaftliche Entwicklung und gute Regierungsführung.
 
Ein Thema ist die Energiesicherheit beider Kontinente. "Es muss sichergestellt werden, dass die Bevölkerung, vor allem in den ländlichen Gebieten Afrikas, nachhaltig und klimafreundlich mit Energie versorgt wird", betonte Randzio-Plath. "Sowohl in Afrika als auch in Europa müssen Erneuerbare Energien gefördert werden." Zudem müssten die Herausforderungen des Klimawandels angemessen berücksichtigt werden. Dafür müssten den afrikanischen Ländern europäisches Know-how und adäquate finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.
 
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