venezuela marcha juventudCaracas. - Anhänger der Regierung und der Opposition in Venezuela haben ein Jahr nach dem Ausbruch gewaltsamer Proteste zu Kundgebungen aufgerufen. In der Folge von politisch motivierten Ausschreitungen waren im vergangenen Frühjahr 43 Menschen getötet und mehrere Hundert verletzt worden.

Beim "Großen revolutionären Marsch für die Jugend und den Frieden" am 12. Februar in der Hauptstadt Caracas gingen tausende Menschen auf die Straße. Verschiedene Politiker der regierenden Vereinten Sozialistischen Partei (PSUV) hatten ihre Anhänger zur Teilnahme aufgefordert. Offiziell wurde mit der Demonstration dem 201. Jahrestag der Schlacht von La Victoria gedacht, die am 12. Februar 1814 im venezolanischen Unabhängigkeitskrieg stattfand. Gleichzeitig erinnerten viele Redner an den Gewaltausbruch bei Demonstrationen der Opposition im vergangenen Jahr.

Präsident Nicolás Maduro beglückwünschte die jungen Regierungsanhänger per Twitter: "Mit dieser Jugend ist unsere Zukunft garantiert", schrieb der Staatschef. "Mobilisiert euch weiter auf der Straße, in den Gemeinschaften, in den Universitäten und Schulen", rief Maduro sie auf.

Gleichentags trat auch die oberste Staatsanwältin des Landes, Luisa Ortega Díaz, öffentlich auf. An einer Gedenkveranstaltung erinnerte an einen Brandanschlag auf das Gebäude der Staatsanwaltschaft am Rande einer Demonstration der Opposition vor einem Jahr. Ortega Díaz versprach den Angehörigen der 43 Todesopfer der wochenlangen Proteste, die Staatsanwaltschaft werde die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.

Auch Regierungsgegner gingen am Donnerstag auf die Straße. Im Reichenviertel Chacao im Osten von Caracas kam es nach Angaben des dortigen Bürgermeisters Ramón Muchacho zu Scharmützeln zwischen Demonstranten und der Polizei. Oppositionelle Studenten begingen den Jahrestag der gewaltsamen Ereignisse mit einer Zeremonie in der Zentraluniversität Venezuelas (UCV). In einer "Februarerklärung" umschrieben sie einen Aktionsplan für zukünftige Proteste gegen die Regierung.

In der westlichen Stadt San Cristóbal, wo vergangenes Jahr die Ausschreitungen ihren Anfang nahmen, kam es nach einer friedlichen Demonstration der Opposition zu Auseinandersetzungen zwischen Vermummten und Polizeieinheiten. Zuvor war die Ombudsfrau der Stadt mit Steinen angegriffen worden, als sie eine Petition der Demonstrierenden in Empfang nahm.

(Dieser Artikel ist zuerst auf amerika21.de erschienen. Er wird im Rahmen einer Content-Partnerschaft auf epo.de publiziert.)

Foto: ©ciudadccs.info


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