malteser internationalKöln. - Nach wie vor harren zehntausende Menschen an der syrisch-türkischen Grenze aus. Damit so wenige wie möglich die kalten Nächte unter freiem Himmel verbringen müssen, sind am Mittwoch im Grenzstreifen zwischen der Türkei und Syrien Zeltstädte errichtet worden.

Malteser International hat zu diesem Zweck 225 Familienzelte beschafft, die am Dienstag von der syrischen Partnerorganisation aufgebaut wurden. Bereits am Sonntag wurde zudem eine mobile Gesundheitsstation in Betrieb genommen, um die medizinische Betreuung der Vertriebenen zu gewährleisten. Trotz des dringenden Appells des Flüchtlingshilfswerks UNHCR an die türkische Regierung, die Grenze für neu ankommenden Flüchtende aus der Region Aleppo zu öffnen, bleibt der Übergang Öncüpinar weiterhin geschlossen. Die türkische Regierung ist bemüht, zusammen mit lokalen und internationalen Hilfsorganisationen, die Not der Menschen zu lindern.

"Die Versorgung einer so großen Menge an Leuten ist eine enorme logistische Herausforderung, insbesondere vor dem Hintergrund der schwierigen Sicherheitslage," berichtete der Malteser Programmkoordinator Shaheen Haque aus Kilis. "Wir haben es mit Menschen zu tun, die seit Jahren in einem Kriegsgebiet leben, in dem die medizinische Infrastruktur systematisch zerstört wurde. Viele von ihnen sind bereits mehrfach geflohen, besonders der Gesundheitszustand von Kindern, Schwangeren und älteren Menschen ist zum Teil sehr schlecht."

Auch fehle es auf syrischer Seite an Vorbereitung und Kapazitäten, um noch mehr Flüchtende unterbringen und versorgen zu können. Viele der bestehenden Vertriebenen-Camps sind im Laufe des Krieges als ungeordnete Zeltstädte entstanden, die nur sporadisch durch Hilfslieferungen versorgt wurden. "Auf die schlechten hygienischen Bedingungen, die mangelnde Müll- und Abwasserentsorgung und die ungenügende Bodenbefestigung weisen wir immer wieder hin. Wenn über einen längeren Zeitraum viel mehr Menschen auf dem Grenzgebiet untergebracht werden sollen, müssen neue Camps eingerichtet werden. Auch wenn das keine langfristige Perspektive für die Menschen sein kann - gefangen im Niemandsland – gibt es derzeit keine Alternative, um möglichst vielen Flüchtenden das Leben zu retten", erläuterte Haque.

Quelle: malteser-international.org


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