Gernot ErlerBerlin (epo). - Das Auswärtige Amt will seine humanitäre Hilfe für die Opfer der Dürre in Ostafrika fortsetzen. Insgesamt fünf Hilfsprojekte seien in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft in Nairobi und mit deutschen Nichtregierungsorganisationen angelaufen oder in Vorbereitung, teilte das Außenministerium in Berlin mit. Die Projekte haben ein Gesamtvolumen von rund 700.000 Euro. Das Auswärtige Amt unterstützt damit Schulspeisungen für besonders betroffene Kinder in Nordkenia, die Bereitstellung therapeutischer Zusatzernährung an besonders geschwächte Bevölkerungsgruppen, vor allem Kinder, sowie Projekte der Wasser- und Gesundheitsversorgung. Projekte für Äthiopien und Djibouti werden gegenwärtig geprüft.

Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler (SPD) erklärte, den Not leidenden Menschen in Kenia, Somalia, Äthiopien und Djibouti müsse schnell geholfen werden, damit sich die aktuelle Nahrungsmittelkrise nicht zu einer allgemeinen humanitären Krise ausweite. "Wir dürfen aber auch die Leiden der Menschen in den Krisengebieten Afrikas nicht aus den Augen verlieren", betonte Erler. "Der ungelöste Konflikt im Westen des Sudan dauert an. Ohne umfangreiche Hilfe der internationalen Gemeinschaft haben viele Menschen in Darfur und im Tschad kaum Chancen zu überleben."

Deutschland beteiligt sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch in diesem Jahr als einer der großen Geber an wichtigen Hilfsaktionen. "Wir dürfen in unseren politischen und humanitären Anstrengungen im Sudan nicht nachlassen, auch wenn die Leiden der Menschen dort gerade nicht im Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit stehen", sagte Erler. "Auch die Hilfe für die Menschen in der Region der Großen Seen wird weiterhin ein Schwerpunkt unserer humanitären Hilfe bleiben."

Das Auswärtige Amt hat dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) 800.000 Euro für die Versorgung der sudanesischen Flüchtlinge aus der Darfur-Region zur Verfügung gestellt. Mit diesem Betrag soll der UNHCR insbesondere Hilfsgüter beschaffen und die Wasser- und Gesundheitsversorgung in den Flüchtlingslagern des Tschad und im Westen des Darfur aufrechterhalten. Allein im Osten des Tschad überleben 200.000 Menschen in einer schwer zugänglichen Wüstenregion in 12 Flüchtlingslagern.

Der seit etwa drei Jahren andauernde Darfur-Konflikt hat nach Schätzungen von Hilfsorganisationen bis zu 180.000 Menschenleben gefordert. Neben den 200.000 Flüchtlingen im Tschad sind nach Angaben der Vereinten Nationen insgesamt fast drei Millionen Sudanesen, unter ihnen Binnenvertriebene und die Bewohner der betroffenen Region, dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Seit 2004 ist die Sudan-Hilfe, die auch den Süden des Landes und den Tschad einbezieht, der Schwerpunkt der humanitären Hilfe des Auswärtigen Amts. Insgesamt seien hierfür rund 40 Mio. Euro für mehr als 90 Hilfsprojekte zur Verfügung gestellt worden, insbesondere für humanitäre Hilfe in den Bereichen Basisgesundheit, Wassernotversorgung, Gebrauchsgegenstände und Logistik. Eine Anzahl weiterer Hilfsprojekte in Sudan und Tschad sind in Vorbereitung.

In der Region der Großen Seen leben nach Schätzungen der Vereinten Nationen weiterhin mehr als sechs Millionen Menschen entweder als Flüchtlinge in Nachbarstaaten oder als Binnenvertriebene im eigenen Land. Sie leiden wie die einheimische Bevölkerung unter Hunger, Krankheit und Gewalt, die meisten von ihnen im Osten der Demokratischen Republik Kongo.

Das Auswärtige Amt hat in dieser Region für Maßnahmen der humanitären Hilfe im vergangenen Jahr mehr als sieben Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Diese Hilfe werde auch in diesem Jahr fortgesetzt, hieß es. Deutsche Hilfsorganisationen hätten im Januar 2006 bereits rund 200.000 Euro für die Versorgung von Binnenvertriebenen in der Demokratischen Republik Kongo erhalten. Weitere Hilfsprojekte seien in Vorbereitung.

Auswärtiges Amt


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