amerika 21Quito. - Der Nationale Wahlrat von Ecuador (CNE) hat bekanntgegeben, dass sich die Bestätigung der endgültigen Ergebnisse der Präsidentschaftswahl bis Mittwoch verzögern wird. Das hat das Lateinamerika-Portal amerika21 am Dienstag berichtet. Juan Pablo Pozo, der Vorsitzende des CNE, erklärte, es sei bei etwa fünf Prozent der Wahlzettel zu "numerischen Inkonsistenzen" gekommen. Auch hätten bei einem geringen Prozentsatz der Wahlzettel die Unterschriften der zuständigen Wahlleiter gefehlt.

Um die vollständige Transparenz der Wahl garantieren zu können, bat Pozo laut amerika21 sowohl die Kandidaten als auch die Bevölkerung, bis Mittwoch Geduld zu bewahren. Er versicherte, dass "niemandem eine Stimme geschenkt und genauso wenig geraubt wird."

Nach Angaben der ecuadorianischen Nachrichtenagentur Andes riefen Anhänger des unterlegenen Kandidaten der Rechten, Guillermo Lasso, bereits seit dem späten Sonntagabend (Ortszeit) in den Sozialen Netzwerken zu Straßenprotesten und teils auch zu Gewaltaktionen gegen einen angeblichen Wahlbetrug auf, mit dem eine Stichwahl verhindert werden solle. Am Montag musste das Gebäude des Wahlrates geräumt und seine Mitarbeiter in Sicherheit gebracht werden, nachdem Lasso-Anhänger mit einer Stürmung gedroht hatten, so amerika21. Zu einem weiteren Polizeieinsatz sei es kurz darauf nach einer Bombendrohung gegen den Sitz des Regierungsbündnisses Alianza País in Quito gekommen.

Die Wahlbeobachtergruppe der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) forderte indes die "politischen Akteure" dazu auf, die Ergebnisse in Ruhe abzuwarten sowie "verantwortlich und besonnen zu handeln". Für eventuelle Beschwerden seien die vorgesehen Rechtswege einzuhalten, sagte ihr Sprecher, Leonel Fernández, der ehemalige Präsident der Dominkanischen Republik.

Die Wahlen wurden auch von einer Sonderkommission der Gemeinschaft südamerikanischer Nationen (Unasur) begleitet. Insgesamt 47 Wahlbeobachter der Unasur waren in verschiedenen Provinzen im Einsatz. In einer ersten Stellungnahme am Wahlabend berichtete die Kommission, dass die Wahlen sich den Tag über "absolut normal" entwickelt hätten. Außer einigen Verspätungen bei der Öffnung von Wahllokalen sei es zu keinerlei Auffälligkeiten gekommen.

Nach dem aktuellen Stand (Dienstag 00.01 Uhr MEZ) habe der Kandidat der Regierungspartei Alianza País, Lenín Moreno, den direkten Sieg bei den Präsidentschaftswahl im ersten Wahlgang nach Auszählung von knapp 90 Prozent der Stimmen knapp verpasst, berichtete amerika21. Er erreichte rund 39 Prozent der Stimmen. Stärkster Widersacher ist Guillermo Lasso (Creo) mit rund 28 Prozent. Moreno scheint damit die 40 Prozent-Hürde zu verfehlen. Dies hätte ihm einen Sieg bereits im ersten Wahlgang garantiert. Es läuft damit auf eine Stichwahl am 2. April zwischen Moreno und Lasso hinaus.

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Quelle: www.amerika21.de 


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