care neuBerlin. - Über 17 Millionen Menschen im Jemen droht eine schwere Hungersnot. Davor hat die internationale Hilfsorganisation CARE am Montag gewarnt. "Die Situation der Menschen ist katastrophal. Viele berichten, dass ihre Kinder kaum noch etwas zu trinken und zu essen haben. Wenn Krieg und Blockaden anhalten, ist eine Hungersnot unabwendbar", mahnte CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel, der gerade aus dem Bürgerkriegsland zurückgekehrt ist.

Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung sind von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen, rund 462.000 Kinder leiden unter akuter Mangelernährung. Menschen brauchen dringend Lebensmittel, Wasser und sichere Unterkünfte. „Die internationale Gemeinschaft muss jetzt mehr Gelder bereitstellen, um das Leben unzähliger Frauen, Männer und Kinder zu retten. Gemeinsam mit Konfliktparteien muss sofort an einer schnellen und nachhaltigen politischen Lösung des Konfliktes gearbeitet werden“, so Zentel. Knapp zwei Milliarden Euro werden benötigt um 12 Millionen Menschen im Jemen mit humanitärer Hilfe zu erreichen – davon sind bisher nur rund 6,6 Prozent finanziert. „Armut, Hunger und Vertreibung sind beispiellos. Je länger nicht gehandelt wird, desto gravierender werden die Auswirkungen für die Menschen im Jemen und letztlich auch die Stabilität des Landes und der gesamten Region sein.“

CARE fordert die Konfliktparteien außerdem dazu auf, Blockaden von Transporten aufzuheben, damit Nahrungsmittel und lebenswichtige Importe Menschen in Not erreichen. Anhaltende Kriegshandlungen sowie kontinuierliche Angriffe auf zivile Infrastruktur erschweren den humanitären Zugang zur Bevölkerung. „Hilfstransporte müssen sich frei im Land bewegen können. Es muss ein Ende derZerstörung von Zugangswegen geben, damit Hilfe die Menschen erreicht“, so Marten Mylius, CARE-Nothilfekoordinator im Nahen Osten, der ebenfalls gerade aus dem Jemen zurückgekehrt ist. Bisher zeigten die politischen Akteure jedoch wenig Interesse an einer Lösung und tragen den Krieg weiterhin auf dem Rücken der Zivilbevölkerung aus, so die CARE-Vertreter. Die Behinderung der humanitären Hilfe müsse sofort aufhören und die finanzielle Unterstützung für Hilfsorganisationen erhöht werden. Nur so könne eine Hungersnot noch abgewendet werden.


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