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Berlin. - Mehr als 700 Millionen Mädchen und Jungen, ein Viertel aller Kinder weltweit, werden ihrer Kindheit beraubt. Die Gründe dafür sind extreme Gewalt und Krieg, die häufig zu Vertreibung führen; Frühverheiratung und Frühschwangerschaft; Kinderarbeit, schwache Gesundheit und keine Möglichkeit zur Schule zu gehen. Das geht aus dem Bericht "Stolen Childhood – Geraubte Kindheit" hervor, den Save the Children erstmals zum Internationalen Kindertag (1. Juni) veröffentlicht hat. In dem Bericht werden die Lebensumstände von Kindern in 172 Ländern untersucht.

Der im Bericht enthaltene Index verdeutlicht, dass Kindheit am stärksten in West- und Zentralafrika gefährdet ist. Der Niger steht dabei am unteren Ende der Liste, gefolgt von Angola, Mali, der Zentralafrikanischen Republik und Somalia. Eine eher unbeschwerte Kindheit erleben Kinder in Norwegen, Slowenien, Finnland, den Niederlanden und Schweden – also in europäischen Ländern. Deutschland steht auf Platz 10.

"Es ist inakzeptabel, dass im Jahr 2017 mehr als 730 Millionen Kindern weltweit immer noch ihre Rechte auf Schutz, Lernen, Entfaltung und Spielen verwehrt werden", sagt Bidjan Nashat, Vorstand bei Save the Children Deutschland. "Diesen Kindern wird alles geraubt, was eine Kindheit ausmacht. Das müssen wir ändern – und wir können es auch. Veränderung ist möglich, wenn gezielt in die Gesundheit und das Wohlergehen von Kindern investiert wird."

Die Organisation ruft Regierungen dazu auf, dass im Sinne der Nachhaltigkeitsziele kein Kind an vermeidbaren oder behandelbaren Ursachen sterben oder Opfer von extremer Gewalt werden darf; dass kein Kind wegen Mangelernährung, Frühverheiratung, Frühschwangerschaft oder Kinderarbeit seiner Zukunft beraubt werden darf; und dass alle Kinder Zugang zu qualitativ hochwertigen Bildungsmöglichkeiten haben müssen, unabhängig davon, wer sie sind oder wo sie leben. Denn jedes Kind zählt.

Dem Bericht zufolge sterben jeden Tag sterben als 16.000 Kinder vor ihrem 5. Geburtstag, die große Mehrheit von ihnen an vermeidbaren Ursachen. Rund ein Viertel aller Kinder unter 5 Jahren (156 Mio.) leiden sowohl physisch als auch mental unter Wachstumsverzögerungen aufgrund von Mangelernährung. 1 von 6 Kindern im schulfähigen Alter gehen aktuell nicht zur Schule. Fast 1 von 80 Kindern ist durch gewaltsamen Konflikt von zu Hause vertrieben worden. Rund 168 Millionen Kinder weltweit müssen arbeiten, 85 Millionen von ihnen unter gefährlichen Bedingungen, so der Bericht. Das sind mehr als alle in Europa lebenden Kinder zusammen (138 Mio.).

Save the Children führt gezielt Programme für die am stärksten ausgegrenzten Kinder in schwer erreichbaren Regionen weltweit durch. In diesen Programmen geht es um Teilhabe an und Zugang zu Gesundheitsversorgung, Unterkunft, Bildung, Ausbildung und Schutz vor Gefahren.

=> Bericht "Stolen Childhood"

Quelle: www.savethechildren.de 


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