venro 200Berlin. - Anlässlich des G20-Gipfels in Hamburg hat der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) von der Bundesregierung und der G20 eine gerechtere Gestaltung der Globalisierung und einen stärkeren Einsatz gegen Armut, Hunger und soziale Ungleichheit weltweit gefordert. Notwendig seien ein nachhaltigeres Wirtschaftsmodell, ein konsequenter Klimaschutz und die Stärkung von zivilgesellschaftlichen Organisationen auf der ganzen Welt, erklärte der Verband am Donnerstag in Berlin.

Die G20 müsse auf dem Gipfeltreffen in Hamburg beweisen, dass sie die Anliegen der internationalen Zivilgesellschaft ernst nimmt und diese endlich in Politik umsetzen, so VENRO. "Wir erwarten einen Politikwechsel im Sinne einer gerechten Globalisierung für alle Menschen. Es geht darum, aus einem auf Wachstum fokussierten Wirtschaftsmodell auszusteigen, das immer mehr Verlierer zurücklässt und unsere ökologische Lebensgrundlage zerstört", betonte der Vorstandsvorsitzende von VENRO, Bernd Bornhorst. "Darüber hinaus müssen die Bundesregierung und die G20 konsequent Steueroasen und Schwarzgeldverstecke bekämpfen, und sie müssen endlich wirksame gesetzliche Regelungen zum Schutz von Menschenrechten entlang der globalen Wertschöpfungskette beschließen."

Für VENRO ist es an der Zeit, dass die G20 weltweit Armut, Hunger und soziale Ungleichheit an ihren Ursachen bekämpft und sich für Gesundheit, Geschlechtergerechtigkeit und Klimaschutz einsetzt. Eine wesentliche Voraussetzung dafür sei die Mitwirkung der Zivilgesellschaft. "Staatliche Einschränkungen machen die Arbeit von zivilgesellschaftlichen Organisationen in vielen Ländern – darunter mehrere G20-Mitglieder – praktisch unmöglich oder sogar gefährlich, sobald sie der Regierung des Landes missfällt. Hier muss die Bundesregierung auf dem Gipfel ein klares Signal setzen und die politischen Rechte der Zivilgesellschaft in allen G20-Staaten stärken", forderte Bornhorst.

Mit dem Pariser Klimaabkommen und der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft dem Klimaschutz verpflichtet. US-Präsident Trump kündigte jedoch den Ausstieg der USA aus dem Klimaabkommen an. "Mit ihren Emissionen und ihrem Ressourcenverbrauch bleiben die G20 die Hauptverantwortlichen für den globalen Klimawandel, der vor allem die Ärmsten der Armen trifft. Es ist unsere Pflicht, diese Menschen vor den Folgen des Klimawandels zu schützen und in Bereichen wie der Landwirtschaft bei der Anpassung an Klimaverän-derungen zu unterstützen", sagte Bornhorst. "Die Bundesregierung und andere G20-Mitglieder müssen nach Trumps Ausstiegsankündigung jetzt umso ambitioniertere Klimaschutzpläne vorlegen."
Quelle: www.venro.org 


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