Berlin. - Ein Bündnis internationaler Hilfsorganisationen hat am Montag in einer gemeinsamen Erklärung eindringlich vor den Folgen eines möglichen Militärschlags auf die jemenitische Hafenstadt Hodeidah gewarnt. Vertrauenswürdigen Berichten zufolge könne ein Angriff unmittelbar bevorstehen. Das legten auch die Ereignisse der letzten Wochen vor Ort nahe. Unterzeichner des Aufrufes sind unter anderem CARE, Save the Children, Handicap International und Aktion gegen den Hunger.

Ein solcher Angriff hätte katastrophale Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft, so die NGOs. Ein Großteil der jemenitischen Bevölkerung würde davon betroffen sein: eingeschlossen inmitten von Kampfhandlungen oder erneut vertrieben. Zudem würde sich die aktuelle Nahrungskrise im schlimmsten Fall zu einer Hungersnot ausweiten. Die Einfuhr von Nahrungsmitteln habe bereits jetzt ein historisches Tief erreicht: So wenig Güter wie noch nie seit Beginn des Konfliktes 2015 erreichten das Land von außen. Basisgüter kosten bereits ein Drittel mehr. 17 Millionen Menschen im Land haben nicht ausreichend zu essen.

Wenn die Einfuhr von Nahrung über den Hafen von Hodeidah zum Erliegen käme, hätte das katastrophale Auswirkungen auf die Bevölkerung. Die UN befürchtet, dass ein solcher Angriff 250.000 Menschen vor Ort ihre Existenz und sogar ihr Leben kosten könnte.

CARE und die weiteren Hilfsorganisationen fordern deshalb dringend alle Konfliktparteien auf, sofort die Kampfhandlungen in Hodeidah sowie dem Hafen Saleef einzustellen. Nur so könnten eine massenhafte Vertreibung sowie eine Hungersnot noch vermieden werden. Zudem würde ein solcher Angriff die Bemühungen des UN-Sondergesandten, neue Friedensgespräche zu initiieren, zum Scheitern verurteilen. Alle Kriegsparteien müssten das humanitäre Völkerrecht achten und die Zivilgesellschaft vor den schlimmsten Gewaltauswirkungen des Krieges schützen, fordern die NGOs.

Quelle: www.care.de 


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