whh Bonn. - Anlässlich des Jahrestags der Flucht der Rohingya aus Myanmar (25. August) hat die Welthungerhilfe darauf aufmerksam gemacht, dass sich in Bangladesch derzeit die drittgrößte Flüchtlingskrise der Welt abspielt. Angesichts des Ausmaßes seien die Hilfszusagen der internationalen Staatengemeinschaft für die Flüchtlinge und die lokale Bevölkerung völlig unzureichend. Gleichzeitig brauche es stärkere internationale Bemühungen, um eine langfristige politische Lösung für die Menschen zu finden.

Am 25. August 2017 flüchteten mehr als 700.000 Rohingya vor der Gewalt in ihrer Heimat Myanmar in das Nachbarland Bangladesch. Dort ist rund um Cox's Bazar das größte Flüchtlingslager der Welt entstanden, wo knapp eine Million Menschen abhängig von humanitärer Hilfe sind. Die dort lebende Bevölkerung gehört zu den Ärmsten in Bangladesch, die ihre knappen Ressourcen kaum noch teilen können.

"Die Menschen dürfen die Camps nicht verlassen, sie dürfen nicht arbeiten und die Kinder können nicht zur Schule gehen. Ohne Hilfe von außen können sie nicht überleben", sagte Ajay Paul, Koordinator der Nothilfemaßnahmen der Welthungerhilfe vor Ort. "Gleichzeitig hat die internationale Staatengemeinschaft bisher nur 33 Prozent der Mittel zur Verfügung gestellt, die die Vereinten Nationen für die Grundversorgung brauchen. Das ist ein Skandal. Auch die lokale Bevölkerung, die ohnehin arm ist, darf bei der Hilfe nicht vergessen werden. Sie tragen eine große Last, denn die Ressourcen wie Feuerholz, Trinkwasser oder medizinische Versorgung sind ohnehin knapp."

Die Welthungerhilfe hat nach der Ankunft der Flüchtlinge in Bangladesch schnell reagiert. Seit September letzten Jahres wurden Familien mit Nahrungsmitteln versorgt. Sie müssen keinen Hunger mehr leiden, haben jedoch große Probleme ihre Mahlzeiten zuzubereiten. Es mangelt an Feuerholz, in der Not wurden sämtliche Bäume und Sträucher in der Umgebung gerodet. Die Welthungerhilfe unterstützt die Menschen deshalb mit Öfen und Brennstoffen. Parallel verteilt die Organisation Hygieneartikel, um einen Beitrag gegen den Ausbruch von zum Beispiel Durchfallerkrankungen zu leisten.

Quelle: www.welthungerhilfe.de 


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