bmz Berlin. - Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) ist zum Jahresbeginn ins südliche Afrika gereist. Er besucht Malawi, Sambia und Namibia, drei Länder mit sehr unterschiedlichen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen und Reformperspektiven.

"Das südliche Afrika ist die stabilste Region des Kontinents und Vorreiter bei der regionalen Integration", erklärte Entwicklungsminister Müller vor seiner Abreise. "Aber die Wirtschaft kommt noch nicht richtig in Schwung. Afrika muss hier selbst mehr leisten: Mit Reformen zur guten Regierungsführung, Demokratie, Einhaltung der Menschenrechte und Kampf gegen die Korruption. Wer diesen Weg geht, den unterstützen wir verstärkt. Umgekehrt gilt: Wer nicht zum Kampf gegen Korruption und zu guter Regierungsführung bereit ist, der muss in Zukunft mit weniger Unterstützung aus Deutschland rechnen. Genau das ist Kern des Marshallplans mit Afrika."

Erste Station der Reise ist Malawi, das viertärmste Land der Welt und ärmste Land im südlichen Afrika. Die Bevölkerung hat sich seit 1960 auf jetzt 19 Millionen verfünffacht.

Minister Müller: "Malawi ist eines der ärmsten Länder weltweit, aber die Regierung engagiert sich, etwa mit einer aktiven Familienpolitik. Die Geburtenrate konnte so bereits von 5,7 auf 4,4 Kinder pro Frau gesenkt werden. Deutschland unterstützt die malawische Regierung dabei und investiert in Grundbildung, Gesundheit und die Entwicklung der ländlichen Räume. Aber die Ernährungssicherung bleibt eine riesige Herausforderung. Malawi ist eines der drei am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern weltweit. Hier müssen wir entschlossen helfen. Malawi braucht eine landwirtschaftliche Revolution von unten – wie die Genossenschaften in Deutschland. Staatspräsident Peter Mutharika werde ich unsere Unterstützung anbieten, die Landwirtschaft noch stärker als Job- und Wirtschaftsmotor auszubauen."

Minister Müller besichtigt dazu unter anderem ein Wiederaufforstungsprogramm des alternativen Friedensnobelpreisträger Tony Rinaudo für neue landwirtschaftliche Flächen sowie Einrichtungen zur Weiterbildung von Hebammen und Versorgung von HIV-infizierten Kindern.

Sambia hat gute natürliche Voraussetzungen, so das BMZ: 40 Prozent des Wassers im südlichen Afrika, fruchtbare Böden, Rohstoffe wie Kupfer und Kobalt. "Das große Potential Sambias wird aber nicht genutzt. Es kommt viel zu wenig bei den Menschen an. Sambia kann mehr und wir erwarten mehr. Mit Präsident Lungu werde ich daher besprechen, wie der Kampf gegen die Korruption verbessert und gute Regierungsführung gestärkt werden kann. Wir müssen zudem die Ausbeutung von Mensch und Natur stoppen und Lieferketten im Rohstoffsektor nachhaltig und fair gestalten", sagte Müller.

Unter anderem besucht Minister Müller eine Kupfer- und eine Kobaltmine, ein Solarkleinkraftwerk vom BayWa-Stromversorger "Copperbelt Energy" sowie eine Kooperation der Handwerkskammer Rhein-Main und des sambischen Bauernverbandes zur Berufsausbildung.

Die Reise endet in Namibia. Die deutsche Kolonialherrschaft im heutigen Namibia sei "eines der beschämensten Kapitel unserer gemeinsamen Geschichte und bis heute präsent", erklärte das BMZ. Mit den namibischen Partnern werde Müller über die besondere historische Verantwortung Deutschlands und die Aufarbeitung der deutsch-namibischen Vergangenheit sprechen. Weitere Besuchspunkte sind ein Start-Up-Zentrum, der von Deutschland geförderte öffentliche Transport in der Hauptstadt Windhoek sowie die Umsetzung der Landreform in informellen Siedlungen.

Quelle: www.bmz.de 


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