mueller gerdBerlin. - Das Thema Sozialstandards stand am Dienstag im Mittelpunkt von Gesprächen des deutschen Entwicklungsministers Gerd Müller (CSU) mit den Chefs der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Welthandelsorganisation (WTO). Müller traf zunächst Guy Ryder, den Generaldirektor der ILO. Beide begegneten sich zum ersten Mal. Dabei ging es um die Themen menschenwürdige Arbeit und existenzsichernde Einkommen sowie Arbeits- und Sozialstandards in Lieferketten.

Auch das Gespräch mit Roberto Azevêdo, dem Generaldirektor der Welthandelsorganisation WTO, drehte sich vor allem um die Frage, wie die Liberalisierung des weltweiten Handels so ausgestaltet werden kann, dass sie wirksam zu einer Verbesserung der Perspektiven der Menschen vor Ort führt.

"Der freie Markt braucht Grenzen", betonte Müller. "Wir können es nicht zulassen, dass die Globalisierung wenige Gewinner und zahllose Verlierer fordert, die wie beim Einsturz des Rana Plaza in Bangladesch vor einem Jahr sogar mit ihrem Leben bezahlen. Weltweit liberalisierter Handel muss dazu beitragen, hier wie dort Menschen bessere Zukunftschancen zu bieten, ob in Plantagen oder Textilfabriken. Deswegen arbeite ich daran, dass wir Umwelt- und Sozialstandards in internationalen Handelsabkommen verankern. In bilateralen Abkommen der EU ist das inzwischen ein zentrales Element. In diesem Bereich können die Internationalen Arbeitsorganisation und die WTO wirksam zusammenarbeiten. Es kann nicht sein, dass wir Produkte importieren, die unter Bedingungen entstehen, für die sich Arbeitgeber hierzulande vor Gericht verantworten müssten."

Müller und ILO-Generaldirektor Ryder unterzeichneten eine gemeinsame Absichtserklärung, die  den Grundstein für eine strategische Partnerschaft zwischen ILO und BMZ bilden soll. Im Vordergrund steht dabei das Thema Arbeits- und Sozialstandards in Lieferketten. Das BMZ will insbesondere Aktivitäten der ILO fördern, die die bilateralen Vorhaben im Bereich "Arbeits- und Sozialstandards in der asiatischen Textilindustrie" sinnvoll ergänzen.

Quelle: www.bmz.de

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