keine ez fuer agrarkonzerneBerlin - Deutsche Nichtregierungs-Organisationen haben eine Kampagne gegen die Unterstützung von Agrarkonzernen mit Mitteln der Entwicklungs-Zusammenarbeit gestartet. Der Bundesregierung und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) werfen sie vor, im Rahmen der "German Food Partnership" (GFP) und der "Neuen Allianz für Ernährungssicherung" in Afrika verstärkt Agrarkonzerne wie zum Beispiel Bayer, BASF und Monsanto zu unterstützen.

Entwickelt worden seien die genannten Programme vor allem in enger Abstimmung mit Konzernen und privaten Stiftungen - Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sowie zivilgesellschaftlichen Akteuren blieben hingegen weitgehend ausgeschlossen. Trotz des Etiketts der Armutsbekämpfung dienten diese Programme aber vor allem den Interessen der Konzerne: Sie erschlössen sich zum Beispiel neue Märkte für Pestizide und sicherten sich Land- und Saatgutrechte. Gleichzeitig werde der Zugang zu Land, Saatgut und Wasser von Kleinbauern und -bäuerinnen durch die „Neue Allianz“ gefährdet. Im schlimmsten Fall drohe ihnen die Vertreibung von ihrem Land und damit der Verlust ihrer Existenzgrundlage. Aber auch die Umwelt sei betroffen, denn industrielle Monokulturen schädigen die Böden und bedrohen die biologische Vielfalt.

40 Prozent der Weltbevölkerung leben hauptsächlich von der Landwirtschaft. Kleinbäuerliche Erzeuger produzieren trotz der häufig schlechteren Böden weltweit den größten Teil der Nahrung. Paradoxerweise aber sind die Hälfte der weltweit Hungernden Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Der Grund dafür sei darin zu suchen, dass sie seit Jahrzehnten von Regierungen weltweit vernachlässigt und diskriminiert werden. So ist der Anteil der öffentlichen Entwicklungshilfe für die Landwirtschaft von 17 Prozent im Jahr 1980 auf sechs Prozent im Jahr 2010 gefallen.

Mit der richtigen Unterstützung könnten Kleinbäuerinnen und Kleinbauern dagegen ausreichend Nahrung für sich und die wachsende Weltbevölkerung produzieren. Die Förderung einer kleinbäuerlichen, ökologisch nachhaltigen Landwirtschaft zahle sich dreifach aus: Sie verbessere die Ernährungssituation, reduziere Armut und mindere die Folgen des Klimawandels durch umweltverträglichen Anbau.

Die Kampagne wird unter anderem von Inkota, FIAN, Oxfam, dem BUND und dem Forum für Umwelt und Entwicklung getragen. Inkota hat auch ein Positionspapier zur Kampagne erarbeitet.

INKOTA_Positionspapier_EZ_fuer_Agrarkonzerne_beenden.pdf


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