aerzte ohne grenzenBangui. - Ärzte ohne Grenzen hat seine Mitarbeiter in der Stadt Ndélé im Norden der Zentralafrikanischen Republik (ZAR)  in die Hauptstadt Bangui evakuiert. Wie die Organisation am Dienstag berichtete, war die Einrichtung von Ärzte ohne Grenzen in Ndélé am Vortag von Bewaffneten überfallen worden. Ärzte ohne Grenzen ist die einzige Organisation, die in Ndélé medizinische Hilfe leistet.

Gegen 1.30 Uhr des 2. Juni seien vier bewaffnete Männer in das Gebäude von Ärzte ohne Grenzen in Ndélé eingedrungen. “Wir sind schockiert über die Gewalt, der unsere Mitarbeiter ausgesetzt waren”, erklärte Javier Eguren, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in der Zentralafrikanischen Republik. „Wir sind nach wie vor entschlossen, den Menschen im Land zu helfen, doch dafür müssen die Konfliktparteien uns respektieren und minimale Sicherheitsstandards garantieren können. Andernfalls können wir unsere Arbeit nicht fortsetzen.“

Ein Teil des Teams ist nun aus Ndélé evakuiert worden. Ärzte ohne Grenzen evaluiert die Lage vor Ort und verhandelt mit den lokalen Autoritäten, ob es eine Perspektive zur Fortsetzung des Projektes gibt. „Wir führen hier wöchentlich 1.600 Behandlungen durch”, sagte Eguren. „Mehr als ein Drittel davon an Kindern unter fünf Jahren. Ärzte ohne Grenzen ist die einzige Organisation, die in der Stadt medizinische Hilfe leistet. Würden wir diese Arbeit einstellen, wäre das tragisch für die Menschen.”

Nur einen Monat nach dem Massaker in der Stadt Bougila, bei dem 18 Zivilisten - davon drei Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen - getötet worden waren, zeige dieser jüngste Angriff, wie schwierig die Arbeit für humanitäre Hilfsorganisationen im Land geworden sei, so die Hilfsorganisation. Zwischen Dezember 2012 und März 2014 seien die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen in der Zentralafrikanischen Republik rund 115 Mal Opfer von Sicherheitsvorfällen geworden.

Ärzte ohne Grenzen unterstützt das Krankenhaus in Ndélé seit 2010. Seit Dezember 2013 hat die Organisation die Zahl der Programme im Land von 10 auf 21 mehr als verdoppelt. Hinzu kommen sechs Programme für Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik in Nachbarländern. Ärzte ohne Grenzen ist seit 1997 in der Zentralafrikanischen Republik tätig. Zurzeit arbeiten mehr als 300 internationale und 2.000 lokale Mitarbeiter der Organisation im Land.

Quelle: www.aerzte-ohne-grenzen.de

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