fifaBerlin. - In Brasilien beginnt am Donnerstag mit dem Eröffnungsspiel des Gastgebers gegen Kroatien in São Paulo die Fußball-Weltmeisterschaft. Nach dem U-Bahn Streik in São Paulo streikten am Donnerstag auch die Flughafen-Mitarbeiter in Rio de Janeiro. Schon seit einem Jahr kommt es immer wieder zu Protesten gegen den Weltfußball-Verband FIFA und die brasilianische Regierung. Die Freude am Fußball reicht für die meisten Brasilianer nicht aus, um über Zwangsräumungen, Geldverschwendung und Polizeigewalt hinwegzusehen.

Am Mittwoch hatte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff die WM verteidigt und versucht, die Brasilianer zu begeistern und die Touristen zu beruhigen. Eine Rede zur Eröffnungsfeier will Rousseff nicht halten.

Seit dem Confed-Cup im Sommer 2013 kam es immer wieder zu Protesten und Ausschreitungen im Zusammenhang mit den sportlichen Großveranstaltungen WM 2014 und der Olympische Spiele 2016. Die Proteste richten sich gegen die FIFA, aber auch gegen die brasilianische Regierung, die anstatt Geld in Bildung, Infrastruktur und Gesundheit zu investieren, unnötige Stadien bauen und Armensiedlungen (Favelas) zwangsräumen lässt.

Ein Beispiel für die umstrittene Infrastrukturpolitik ist das Amazonas Stadion in Manaus im Amazonas-Bundesstaat Rondônia, wo es keinen nennenswerten Fußballverein gibt, der das Stadion füllen könnte und wo die tropischen Temperaturen die Kosten für den Erhalt des Gebäudes hochtreiben.

Presseschau:

Streiks in São Paulo und Rio

Stadionbau in Manaus

zu FIFA, Korruption und Kritik

Rousseff zur WM:

Deutsche Politiker bei der WM


epo.de Mitarbeiterin Lea Gölnitz wird ab dem 25. Juni live von der WM aus Rio de Janeiro berichten: blog.epo.de