logo health workers4all 100Osnabrück. - Das Kinderhilfswerk terre des hommes hat sich zusammen mit anderen Organisationen aus acht europäischen Ländern am Dienstag an dem europaweiten Aufruf "Gesundheitsfachkräfte für alle, überall!" beteiligt. Der Aufruf richtet sich an Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft und fordert verstärkte Investitionen in die Ausbildung von Gesundheitspersonal und eine Kohärenz von Gesundheits- und Entwicklungspolitik.

Laut terre des hommes und dem EU finanzierten und europaweit vernetzten Bündnis "Health Workers for all" fehlen weltweit über sieben Millionen Gesundheitsfachkräfte. Viele europäische Länder werben Gesundheitspersonal aus Drittstaaten wie Vietnam, China oder den Philippinen ab, obwohl die Fachkräfte dort dringend benötigt werden. Insbesondere Kinder leiden unter einer mangelhaften Gesundheitsversorgung und sterben an vermeidbaren oder leicht behandelbaren Krankheiten wie Durchfall und Masern, betont terre des hommes.
 
2010 haben die internationale Gemeinschaft und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den "WHO Verhaltenskodex zur internationalen Anwerbung von Gesundheitsfachkräften" verabschiedet. Der WHO-Kodex addressiert auch die Hauptursachen für den "Braindrain".
 
In der Erklärung des Bündnisses heisst es, dass ein politischer Konsens zum nachhaltigen Management von Gesundheitspersonal und der Migration von Gesundheitsfachkräften auf regionaler und globaler Ebenezum trotz des WHO-Kodexes noch lange nicht realisiert sei.

"Derzeit herrscht in rund 80 armen Ländern ein gravierender Mangel an Gesundheitsfachkräften, dabei ist erwiesen, dass ein zusätzlicher Arzt auf 1.000 Einwohner die Kindersterblichkeit mittelfristig um 15 Prozent und langfristig um 45 Prozent senkt", erklärte Heino Güllemann, Gesundheitsexperte von terre des hommes . "Anstatt deshalb dort gezielt Gesundheitssysteme zu stärken, werben die Industrienationen verstärkt Gesundheitspersonal aus Drittstaaten ab. Deutschland exportiert über die Abwerbung von Krankenpflegekräften aus Vietnam, den Philippinen oder auch Bosnien-Herzegowina den hausgemachten Pflegenotstand in die ganze Welt."

Die Hauptforderungen des Bündnisses "Health Workers for all" sind daher: langfristige Planung und nachhaltiger Gesundheitspersonalbestand, Investitionen in Gesundheitspersonal, Respekt für die Rechte der (zuwandernden) Gesundheitsfachkräfte und kohärentes Denken und Handeln auf nationaler, regionaler und globaler Ebene.

Quellen: healthworkers4all.eu | tdh.de

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