bfdwMelbourne. - Am Freitag ist die Welt Aids Konferenz in Melbourne zu Ende gegangen. Sechs Tage lang haben Wissenschaftler und Aktivisten über zukünftige Strategien gegen HIV/Aids diskutiert. Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton erklärte, bis 2030 sei eine Aids-freie Generation möglich, vorausgesetzt, rechtzeitige Behandlung für Infizierte, sowie Hilfe für Frauen und Kinder stehe bereit. Clinton sagte es habe viele Fortschritte gegeben seitdem die Welt beschlossen hat, die Aids-Epidemie zu bekämpfen.

Die Expertin Astrid Berner-Rodoreda von der Hilfsorganisation Brot für die Welt erklärte am Freitag, was getan werde müsse, um bis 2030 ein Ende von Aids herbeizuführen, wie es die Internationale Aidskonferenz in Melbourne für möglich hält:

1. Es sei wichtig, Neugeborene direkt nach der Geburt auf ihre Viruslast zu testen (bisherige Praxis 4-6 Wochen danach), damit HIV-positive Babys sofort behandelt werden können und nicht in den ersten Monaten sterben.

2. Es sei wichtig, billigere Virustestgeräte und -tests zu entwickeln bzw. die Preise dafür drastisch zu senken, denn Viruslasttests sind das wichtigste Diagnoseinstrument um eine erfolgreiche Behandlung einzuleiten. Tests müssten schnellere Ergebnisse liefern - in ein bis zwei Stunden, so dass Patienten die Testergebnisse am gleichen Tag erhalten, nicht sechs Wochen später. Tests müssten einfach durchzuführen sein, um auch in ländlichen Kliniken eingesetzt werden zu können.

3. Alle, die Behandlung benötigen, müssten sie auch ein Leben lang bekommen, das schließe auch den Zugang zu den neueren antiretrovralen Medikamenten der dritten Therapielinie mit ein. Neue Medikamente müssten dem Patentpool zur verfügung gestellt werden, damit neue Kombinationspräparate als Generika hergestellt werden können und bezahlbar werden. In diesem Zusammenhang werde die Lizenz von Gilead vom 24. Juli 2014 für das vielversprechende Phase III- Medikament TAF sehr begrüßt.

4. Die Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV und Aids und besonders verletzlicher Gruppen müsse überwunden, der Zugang zu Information, Prävention und Behandlung gestärkt werden. Die Kriminalisierung besonders von HIV betroffener Gruppen müsse beendet werden.

5. Die internationale Gemeinschaft müsse HIV/Aids weiterhin mit Nachdruck bekämpfen und den Zugang zu Prävention und Behandlung mit genügend Finanzmitteln ausstatten. Auch die Länder sollten ihr Budget für HIV und Gesundheit erhöhen.

Quelle: brot-fuer-die-welt.de


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