altDakar. - Es wird dringend mehr Unterstützung benötigt, um eine 1,5 Mrd. US-Dollar große Finanzierungslücke für den Sahel zu schließen.  Mit dem Geld sollen schätzungsweise 20,2 Millionen Menschen unterstützt werden, deren Ernährung sonst nicht gesichert ist. Bisher sind nur 30 Prozent der 2,2 Mrd. US-Dollar eingegangen, die gebraucht werden, um den Hunger in der Region erfolgreich zu bekämpfen, meldet die UN-Stelle für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA).

Doch fehlt nicht nur das Geld zur Finanzierung der ohnehin geplanten Aktivitäten. Darüber hinaus stellen die Flüchtlinge aus Nordnigeria und aus der Zentralafrikanischen Republik die Helfer vor zusätzliche Aufgaben. Insgesamt leben jetzt 2,4 Millionen Flüchtlinge und Intern Vertriebene in der Region. Seit Beginn des Jahres erhöhte sich die Zahl derjenigen, deren Ernährungssicherheit als äußerst gefährdet gilt von 2,5 auf 5 bis 6 Mio. Menschen. Zwischen 1,5 Mio. Kinder unter fünf Jahren gelten als schwerwiegend und akut mangelernährt, insgesamt 3,5 Mio. als mangelernährt.

Zwar ist es noch zu früh, genaue Vorhersagen über die diesjährigen Ernten im Sahel zu machen. Sorge bereiten den Experten jedoch einige Regionen an der Küste Senegals, in Mauretanien, in Gambia und am Tschad-See, wo es - einen Monat nach Beginn der Regenzeit - noch keinen Tropfen Niederschlag gegeben hat. In anderen Regionen dieser Länder hat es zwar zunächst geregnet, aber dann blieb es so lange trocken, dass die Saat verdorrt ist. Die verspätete Regenzeit trifft auch Viehzüchter, deren Tiere weiterhin kaum etwas zu fressen finden.

Wie die UN Organisation für Landwirtschaft und Ernährung (FAO) meldet, haben Haushalte die Nahrungsmittelvorräte des letzten Jahres bereits aufgebraucht und sind jetzt auf die lokalen Märkte angewiesen, wo steigende Preise ihre ohnehin schon geringen Ressourcen zusätzlich schmälern. Das Welternährungsprogramm (WFP) hat seine Hilfsprogramme bereits einschränken müssen, weil 230 Mio. US-Dollar  weniger als erwartet eingegangen seien. Ursprünglich hatte das WFP 2014 zwei Mio. Menschen unterstützen wollen - bisher habe die Organisation aber nur 500.000 helfen können.

Weltweit steigt der Finanzierungsbedarf für Humanitäre Hilfe. Letztes Jahr wurden nach Angaben der Vereinten Nationen 12,8 Mrd. US-Dollar gebraucht, von denen 8,3 Mrd. auch tatsächlich aufgebracht wurden. Dieses Jahr wird dieser Bedarf auf 16,9 Mrd. US-Dollar geschätzt. Dieser rapide Anstieg sei vor allem auf die Situation in Syrien zurückzuführen, wo eine Dürre die Kriegsfolgen für die Ernährung der Bevölkerung noch verschlimmert.

Quelle: www.irinnews.org


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