wvNew York. - Am Rande der UN-Generaldebatte haben in New York versammelte Staatsführer am Donnerstag über die Ebola-Epidemie beraten. Angesichts der dramatischen Ausbreitung der Krankheit warf die Kinderhilfsorganisation World Vision der internationalen Staatengemeinschaft am Freitag vor, in Bezug auf die Stärkung von Gesundheitssystemen in Afrika total versagt zu haben.

"Ebola führt uns deutlich vor Augen, was es heißt, wenn Gesundheitssysteme nicht funktionieren", sagte Marwin Meier, Gesundheitsexperte bei World Vision. Auch Deutschland habe seine Zusagen nicht eingehalten. "Durch die Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft sehen wir uns nun mit der Gefahr einer Ausweitung der Epidemie auf eine Pandemie konfrontiert."

"In vielen Ländern wird schon seit Jahren massiv an der gesundheitlichen Grundversorgung gespart, vor allem in den ländlichen Gebieten muss man von einer chronischen Unterversorgung sprechen. Dabei hatten sich schon 2001 alle afrikanischen Staaten verpflichtet, mindestens 15 Prozent ihres Staatshaushaltes in die Gesundheitsversorgung zu investieren. Heute haben gerade einmal sieben Länder dieses Versprechen umgesetzt", sagte Meier.

"Auch Deutschland bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm, was die Gesundheitsfinanzierung armer Länder angeht", so Meier weiter. "Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt den Geberländern seit nunmehr mehr als einem Jahrzehnt, 0,1 Prozent des Bruttonationaleinkommens in die internationale Gesundheit zu investieren. Deutschland müsste seine Beiträge aber vervielfachen, um diesen Wert zu erreichen." Die Organisation betont zudem, dass auch die aktuell von Deutschland zugesagten 10 Millionen Euro zur Bekämpfung von Ebola zu gering sind.

Seit Jahren macht World Vision im Rahmen seiner Gesunde-Kinder-Weltweit Kampagne auf die fragilen Gesundheitssysteme aufmerksam und fordert diesbezüglich eine massive Erhöhung der Investitionen in Gesundheitsinfrastruktur der Entwicklungsländer.

Die von Ebola betroffenen Länder sind derzeit nicht in der Lage, die Krankheit zu stoppen. Zunehmend müssen Ebola-Kranke von Krankenhäusern abgewiesen werden, was eine Ausbreitung der Infektion weiter vorantreibt. "Es ist Eile geboten, wenn wir Anfang nächsten Jahres nicht 100.000 Ebola-Infizierte sehen wollen und ein Übergreifen auf weitere Länder verhindern möchten", so Meier. Auch Menschen, die anderweitig Hilfe benötigen, wie z.B. Schwangere oder Malariakranke, können nicht mehr behandelt werden.

Dabei gibt es Positivbeispiele in Afrika. So haben Ruanda, Tansania und Äthiopien inzwischen recht gute Gesundheitssysteme - dank getätigter Investitionen in gute Gesundheitsversorgung.

World Vision unterstützt in Sierra Leone seit Ausbruch der Epidemie die Aufklärung der Bevölkerung. Mitarbeiter informieren die Bevölkerung in ländlichen Gebieten über Vorbeugungsmaßnahmen. Sie versuchen, Vorurteile gegenüber Erkrankten, Überlebenden und ihren Angehörigen abzubauen. Mit langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit auch im Gesundheitssektor ist World Vision bereits seit 1996 in Sierra Leone aktiv. Derzeit ruhen Teile der Maßnahmen aufgrund des Ebola-Ausbruchs.

Die Lobbyorganisation ONE bewertete insbesondere die neue Zusage der Weltbank, mit der die Institution nun insgesamt 400 Millionen US-Dollar zum Kampf gegen Ebola beisteuert sowie die zusätzlichen 89 Millionen US-Dollar aus Frankreich, als positiv. Gleichzeitig warnt ONE, dass die Mittel umgehend vor Ort ankommen müssen, um die Ebola-Epidemie einzudämmen. Zunächst müsse sich die Welt darauf konzentrieren, den Ebola-Ausbruch einzudämmen. Doch gleichzeitig müssen die Staats- und Regierungschefs Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern zu stärken, forderte ONE. Nur so können Ausbrüche von Infektionskrankheiten frühzeitig eingedämmt werden und eine humanitäre Katastrophe verhindert werden.

Insbesondere die neue Zusage der Weltbank, mit der die Institution nun insgesamt 400 Millionen US-Dollar beisteuert sowie die zusätzlichen 89 Millionen US-Dollar aus Frankreich bewertet ONE positiv. Gleichzeitig warnt ONE, dass die Mittel umgehend vor Ort ankommen müssen, um die Ebola-Epidemie einzudämmen.

Zunächst müsse sich die Welt darauf konzentrieren, den Ebola-Ausbruch einzudämmen. Doch gleichzeitig müssen die Staats- und Regierungschefs Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern zu stärken, fordert ONE. Nur so können Ausbrüche von Infektionskrankheiten frühzeitig eingedämmt werden und eine humanitäre Katastrophe verhindert werden.

Quelle: worldvision.de  | one.org/de 


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