Frankfurt. - 29 kurdische politische Gefangene befinden sich seit nunmehr 28 Tagen im iranischen Gefängnis von Urmia im Hungerstreik. Das teilte das Kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit Civaka Azad am Dienstag in Frankfurt mit.
Die Hungerstreikenden fordern, laut Civaka Azad, eine Verbesserung ihrer Haftbedingungen und die Trennung der Zellen von politischen Gefangenen und Strafgefangenen, was bislang von der Gefängnisleitung verweigert wird. Die Gefangenen wollen ihre Aktion solange fortsetzen, bis ihre Forderungen erfüllt werden. Mindestens sechs Hungerstreikende befinden sich bereits in einem kritischen gesundheitlichen Zustand. Nach Angaben von Civaka Azad befinden sich unter den Hungerstreikenden zehn Gefangene, die von der iranischen Justiz zum Tode verurteilt wurden.
An der iranischen Grenze fanden Solidaritätsproteste mit den Hungerstreikenden im Urmia-Gefängnis statt. Auch in Rojava kam es anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte am 10.12. zu einer Solidaritätskundgebung mit den Gefangenen. Verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen hatten zu dem Protest aufgerufen. Im Namen der Frauenbewegung Yekitiya Star verurteilte Naime Hesen die Politik des iranischen Regimes gegen die kurdische Bevölkerung und erklärte, dass sie keinen Schritt von der Seite der politischen Gefangenen abweichen werden.
Der Exekutivrat der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) meldete sich ebenfalls in einer schriftlichen Erklärung zu Wort. In der Erklärung der KCK wurde der Iran dazu aufgefordert auf die Forderungen der Hungerstreikenden einzugehen, sowie in der ungelösten kurdische Frage im Land von ihrer „Unterdrückungspolitik“ abzulassen und auf einen Dialog und Verhandlungen mit der kurdischen Seite zu setzen. “Falls es zu Todesfällen beim Hungerstreik kommt, wird das zu noch größeren Schwierigkeiten und Problemen führen. Deswegen rufen wir den iranischen Staat dazu auf, von ihrer Haltung, die zum diesem Hungerstreik geführt hat, sofort abzulassen und die Forderungen der Hungerstreikenden zu erfüllen “, so die Erklärung der KCK.
Quelle: civaka-azad.org