ebola virus emBerlin. - Nach den letzten Angaben der World Health Organization (WHO) gibt es 20.206 Ebola-Infizierungen und bisher 7.905 Tote. Zu Beginn der Woche hat der neue ernannte Special Representative of the Secretary-General, Ismail Ould Cheikh Ahmed seine Stelle als Head of the United Nations Mission for Ebola Emergency Respsonse (UNMEER) angetreten. Er sagte "This is a global crisis. We definitely have a difficult time ahead of us, but we can achieve it. We have no plan B, we have to get rid of this virus. This is within our reach, but we should not be complacent." Ein Beitrag zur Ebola-Bekämpfung ist die Medikamentenforschung. Wie die Wissenschaftliche Abteilung der Französischen Botschaft in Berlin berichtet wird eine klinische Studie in Guinea gestartet. 

Neben den Maßnahmen zur Überwachung, Kontrolle und der Übernahme von Pflegekosten ist die Suche nach innovativen Therapiemethoden zur Verringerung der Sterblichkeit nach wie vor notwendig. Favipiravir (T705) ist ein von einer japanischen Firma vertriebenes antivirales Medikament, das bereits gegen Grippe am Menschen getestet wurde und großes Potenzial bei der Bekämpfung von Ebola zeigt. Seine Effizienz konnte in vitro und an Mäusen bewiesen werden.

Die vom Inserm geleitete klinische Studie zielt darauf ab, die Effizienz dieses Medikaments zu untersuchen, um die Mortalität der mit Ebola infizierten Menschen in Guinea zu senken. Es handelt sich um eine multizentrische Phase IIb-Studie. Allen Patienten werden die Moleküle (in Tablettenform) zehn Tage lang verabreicht. Die Hauptanalyse wird sich auf die Patienten konzentrieren, die mit der Behandlung bei Ausbruch ihrer Erkrankung begonnen haben (weniger als 48 Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome). Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Molekül umso effizienter wirkt, je früher es eingenommen wird. Dennoch wird die Behandlung allen Patienten angeboten, unabhängig davon, wann die Symptome auftraten. Jeder Teilnehmer muss zuvor seine Einwilligung erteilen.

Um ein eindeutiges Ergebnis zu erhalten, müssen die Forscher 60 Personen mit einer Ebola-Infektion untersuchen. Da die Symptome sehr unspezifisch sind, müssen sie mehrere hundert Personen behandeln, bevor mit Hilfe eines PCR-Tests (Polymerase Chain Reaction, Polymerase-Kettenreaktion) eindeutig eine Ebola–Virus-Infektion nachgewiesen werden kann.

Die Forscher rechnen nicht mit Nebenwirkungen. In Abhängigkeit von den ersten Zwischenergebnissen wird die Studie entweder unterbrochen (und mit der Verabreichung eines anderen Moleküls weitergeführt), fortgesetzt oder in Kombination mit anderen Virostatika bzw. Mitteln realisiert.

Die Studie wird in drei Behandlungszentren durchgeführt: Guekedou, Macenta, und Nzéréckoré. Insgesamt wird ein rund 30-köpfiges Team, bestehend aus Forschern, Pflegepersonal und Anthropologen, die Studie leiten. Sie wird von französischen Forschern des Inserm und guineischen Forschern des Bildungs- und Forschungszentrums für Gesundheit in ländlichen Gebieten unter der Aufsicht der Nationalen Koordinierungsstelle für den Kampf gegen Ebola in Guinea koordiniert. Die Studie wird von der Europäischen Kommission mit 700.000 Euro unterstützt. Die ersten Ergebnisse werden frühestens im März 2015 veröffentlicht.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft | ebolaresponse.un.org/


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