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Göttingen. - Mehr Entwicklung und weniger Korruption sind die Schlüssel für das Zurückdrängen der Boko Haram-Sekte in Zentralafrika. Wie die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Dienstag in Göttingen erklärte, könnten mehr Entwicklungsanstrengungen der Staaten West- und Zentralafrikas in den verarmten Regionen im Norden Nigerias und Kameruns langfristig den Einfluss der radikal islamistischen Boko-Haram-Sekte eindämmen.

"Auch muss die notorische Korruption engagierter bekämpft werden, damit die für diese lange vernachlässigten Gebiete bestimmten Hilfen auch tatsächlich der dort lebenden Zivilbevölkerung zu gute kommen", sagte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. "Die in den letzten Tagen verzeichneten Landgewinne im Kampf gegen Boko Haram werden langfristig nur zu halten sein, wenn Armut und Verelendung wirksam eingedämmt werden."

Die Wirtschaftsgemeinschaft der Staaten Zentralafrikas (ECCAS) hatte Kamerun und dem Tschad am Montag 100 Millionen US-Dollar für den Kampf gegen Boko Haram zur Verfügung gestellt. "Wir hoffen, dass diese großen Summen nicht nur für den geplanten Kauf neuer Waffen und für den Einsatz der Militärs gegen die Terrorgruppe verwendet werden, sondern dass damit auch mehr Entwicklung gefördert wird in den umkämpften Grenzgebieten Kameruns zu Nigeria", erklärte Delius. "Denn ohne mehr Zukunftsperspektiven für die verarmte Bevölkerung in dieser Region wird es langfristig nicht mehr Sicherheit geben."

Zumindest kündigte die ECCAS an, mit diesen Mitteln auch die humanitäre Versorgung der aus den Kampfgebieten geflohenen Zivilbevölkerung zu verbessern. Die Außenminister der ECCAS-Staaten (Kamerun, Tschad, Gabun, Kongo, Angola, Äquatorialguinea, Burundi, Demokratische Republik Kongo, Sao Tome und Principe, Zentralafrikanische Republik) forderten eine UN-Friedenstruppe für den Kampf gegen Boko Haram. Die Vereinten Nationen reagierten zurückhaltend. Ein Sprecher des UN-Generalsekretärs verwies darauf, dass ein Gesamtkonzept für die Eindämmung Boko Harams erforderlich sei, das auch die Ursachen der Krise berücksichtigen müsse.

Quelle: www.gfbv.de 


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