vietnam agent orange hubschrauber wmc 720

Osnabrück. - Vor 40 Jahren, am 30. April 1975, endete der längste Krieg des 20. Jahrhunderts. Fast 30 Jahre lang hatte Vietnam zunächst gegen Frankreich und seit 1956 gegen die USA um seine Unabhängigkeit gekämpft. Auch heute noch sind die Menschen in Vietnam mit seinen Folgen konfrontiert. Eine Million Menschen leiden noch immer unter den Spätfolgen des Pflanzengiftes Agent Orange, darunter etwa 100.000 Kinder mit angeborenen Fehlbildungen. Das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes fordert die Vereinigten Staaten auf, die Opfer endlich zu entschädigen.

"Wir kritisieren, dass die Vereinigten Staaten sich ihrer Verantwortung für die Kriegsfolgen entziehen und nach wie vor eine Entschädigung der vietnamesischen Opfer ablehnen. Es kann nicht sein, dass die entsetzlichen Folgen dieser chemischen Waffe nach zwei-Klassen-Recht beurteilt werden. Denn US-Veteranen, die durch Agent Orange erkrankt sind, beziehen inzwischen spezifische Entschädigungen dafür", so Danuta Sacher, Vorstandsvorsitzende von terre des hommes.

"Vietnam verdient größte Anerkennung für die Erfolge beim Wiederaufbau des 1975 total zerstörten Landes. Im Gesundheits- und Bildungsbereich wurden enorme Fortschritte erzielt, und auch die extreme Armut konnte auf etwa zehn Prozent der Bevölkerung gesenkt werden." Nun komme es darauf an, eine Spaltung der Bevölkerung in Arm und Reich zu vermeiden und vor allem die Benachteiligung der ethnischen Minderheiten zu überwinden. Nachholbedarf gebe es auch bei der Meinungs- und Organisationsfreiheit.

Das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes wurde 1967 gegründet, um schwer verletzten Kindern aus dem Vietnam-Krieg zu helfen. Seither ist die Organisation ununterbrochen seit mehr als 45 Jahren in Vietnam tätig. Die Versorgung verletzter Kinder während des Krieges wurde nach Kriegsende durch Einrichtungen zur Rehabilitation behinderter Kinder, Gesundheitsprojekte für Familien sowie Programme zur Unterstützung von Agent Orange-Opfern ausgeweitet. Aktuell konzentriert das Kinderhilfswerk sein Programm auf den noch immer armen Norden des Landes und unterstützt in ländlichen Gemeinden der ethnischen Minderheiten frühkindliche Bildung, Schulen und Trinkwasserversorgung sowie Umweltbildung.

Foto: Versprühen von Entlaubungsmittel im Mekong-Delta im Juli 1969 durch einen Hubschrauber Bell UH-1. | Brian K. Grigsby, SPC5 | Quelle: WMC/gemeinfrei

=> Weitere Informationen: www.tdh.de/vietnam | www.agentorange-vietnam.org

Quelle: www.tdh.de  


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