missio logo 240Aachen. - Die Hersteller von Mobiltelefonen sollen nur noch zertifizierte Rohstoffe verwenden, die nachweislich nicht aus dem illegalen Handel mit dem Kongo stammen. Das haben Prälat Klaus Krämer, Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio in Aachen, und die kongolesische missio-Projektpartnerin Thérèse Mema gefordert. Sie stellten jetzt die neue missio-Menschenrechtsstudie "Der Krieg, die Frauen und unsere Handys" vor.

"Dieser illegale Handel ist verantwortlich für den Bürgerkrieg und eklatante Menschenrechtsverletzungen im Osten des Kongos", erklärte Prälat Krämer. "Wir wollen keine Sonntagsreden mehr hören, sondern Taten von der Mobilfunkindustrie sehen", sagte Thérèse Mema, die Opfer dieses blutigen Kampfes um Rohstoffe für die elektronische Unterhaltungsindustrie als Traumatherapeutin begleitet. Sie appellierte an die Vereinten Nationen, mit der aktuellen Friedensmission im Osten der Demokratischen Republik Kongo tatsächlich für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.

Ohne das Erz Coltan, so missio, können keine Handys hergestellt werden. Dieser Rohstoff kommt vor allem im Ostkongo vor. Verschiedene Gruppen kämpfen um die Kontrolle der Ausbeutung und des Handels mit Coltan. Eine der wichtigsten Waffen in diesem Kampf ist sexuelle Gewalt gegen Frauen. missio unterstützt fünf kirchliche Trauma-Zentren im Kongo, in denen aktuell rund 700 Opfer dieser Gewalt behandelt werden.

Gleichzeitig wirbt missio mit seiner Aktion "Saubere Handys" um Unterstützer für die Forderung an die Mobilfunkindustrie, fair produzierte Handys mit zertifiziertem, nicht illegal gehandelten Coltan auf den Markt zu bringen, um so die wichtigste Ursache für die Gewalt im Osten des Kongos zu beseitigen. Mittlerweile haben 38.000 Unterstützer diese Forderung unterzeichnet.

"Das ist nur ein Beispiel dafür, wie unser Konsumverhalten und die globalen Wirtschaftsverhältnisse einen realen Einfluss darauf haben, ob elementare Menschenrechte durchgesetzt werden können oder nicht. Dafür wollen wir mit unserer Aktion 'Saubere Handys' sensibilisieren", sagte Prälat Krämer.

Das Internationale Katholische Missionswerk missio in Deutschland mit seinen Zweigen in Aachen und München gehört zu rund 100 Päpstlichen Missionswerken weltweit. missio Aachen ist eines der großen deutschen Hilfswerke und fördert die katholische Kirche in 74 Ländern in Afrika, Asien und Ozeanien. Im vergangenen Jahr wurden 941 Einzelmaßahmen seiner Partner mit etwa 49 Millionen Euro finanziert.

=> missio-Studie "Der Krieg, die Frauen und unsere Handys"

Quelle: www.missio-hilft.de 


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