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Düsseldorf. - Die 3. UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba, die am Montag eröffnet wurde, soll die erfolgreiche Implementierung einer neuen Entwicklungsagenda sicherstellen. Das deutsche Entschuldungsbündnis erlassjahr.de sieht dies durch die unzureichende Befassung mit dem Thema Staatsverschuldung in Gefahr. Denn der Schuldendienst der Entwicklungsländer ist um ein Vielfaches höher als die öffentliche Entwicklungshilfe (ODA).

"Bereits jetzt haben 83 Entwicklungs- und Schwellenländer ein Überschuldungsproblem, in vielen Ländern drohen neue Schuldenkrisen", warnt Kristina Rehbein, politische Referentin von erlassjahr.de. "Glaubhafte Entwicklungsziele können nur verabschiedet werden, wenn der Abfluss finanzieller Ressourcen aus diesen Ländern auf ein tragfähiges Maß reduziert wird."

Der gesamte Schuldendienst aller Entwicklungs- und Schwellenländer betrug laut erlassjahr.de im Jahr 2013 rund 680 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Die jährlichen Mittel aus der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit (ODA) an diese Länder belaufen sich auf 137 Milliarden US-Dollar. Hinzu kommt, dass immer mehr Entwicklungshilfe in Form von Krediten gewährt wird. Dadurch wächst der Schuldenberg in vielen Ländern weiter an.

"Die aktuelle Katastrophe in Griechenland zeigt, dass Wirtschaftsreformen keine Chance haben, wenn der Mittelabfluss durch einen untragbaren Schuldendienst nicht gestoppt wird", so Rehbein. "Nur die Schaffung eines Verfahrens zur schnellen und fairen Lösung von Schuldenkrisen kann verhindern, dass die drohenden Schuldenkrisen in vielen Ländern im Globalen Süden zu einem Entwicklungshindernis werden."

"erlassjahr.de - Entwicklung braucht Entschuldung" ist das größte entwicklungspolitische Bündnis in Deutschland mit Mitträgerorganisationen aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft. erlassjahr.de ist eingebunden in ein weltweites Netzwerk von rund 50 ähnlichen Kampagnen und Bündnissen. Sie alle wollen es nicht hinnehmen, dass untragbar hohe Schulden in vielen Ländern des Globalen Südens wichtige Investitionen in Gesundheit, Bildung und Infrastruktur unmöglich machen.

Quelle: www.erlassjahr.de 


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