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Quito. - Ecuadors Oberstaatsanwalt Galo Chiriboga Zambrano hat die Gründung von Sondereinheiten zur Aufklärung von Gewalt gegen Frauen angekündigt. In den Staatsanwaltschaften der zwölf Provinzen mit der höchsten Rate an Sexualdelikten werden eigene Stellen eröffnet, die sich speziell mit der Untersuchung von Morden, Vergewaltigungen und Gewalt gegen Frauen befassen. Das hat das Lateinamerika-Portal amerika21 berichtet.

Gewalt gegen Frauen in Lateinamerika ist Berichten zufolge in den letzten Jahren angestiegen. Sogenannte "Femizide" in Mexiko, Guatemala, Honduras und El Salvador haben sich nach Angaben der Organization of Salvadoran Women for Peace ausgeweitet. Von den Ländern mit den höchsten Raten an Frauenmorden, ist die Hälfte in Lateinamerika. Eines der bekanntesten Beispiele für das Ausmaß der Gewalt gegen Frauen in Lateinamerika sind die Frauenmorde von Ciudad de Juarez in Mexiko.

Ecuador werden nach Nicaragua die größten Fortschritte beim Thema Gleichberechtigung in Lateinamerika bescheinigt. Dennoch geben sechs von zehn Ecuadorianerinnen an, dass sie im Jahr 2011 Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt waren. Während in Ecuador die Mordrate seit Jahren fällt, stieg der Anteil von Frauenmorden zwischen 2008 und 2012 von 8,5 auf zwölf Prozent in Bezug auf alle Morddelikte.

Im März stellte die Regierung einen nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung genderspezifischer Gewalt, der unter anderem den Mord an Frauen als eigenen Straftatbestand einführt und die nun geschaffenen Sondereinheiten vorsieht. Ecuador setzt damit das Lateinamerikanische Protokoll zur Aufklärung von Tötungsdelikten von UN WOMEN um.

Das UN Human Rights Office und UN Women haben 2014 ein Musterprotokoll für die Untersuchung geschlechtsspezifischer Tötungen von Frauen in Lateinamerika zusammengestellt. Das Protokoll geht auf einen Entwurf, der speziell für die Untersuchung der Frauenmorde in El Salvador erstellt worden ist, zurück. Das Protokoll soll Ermittlern und Staatsanwälten in der gesamten Region helfen, um Frauenmorde vollständig und unabhängig zu untersuchen und aufzuklären. Anna Coates von UN Women sagte ihr Hauptziel ist es, die Straflosigkeit, die in einigen Ländern auf 98 Prozent der gemeldeten Fälle geschätzt wird, in der Region zu beenden.

=> Vollständige Meldung des Lateinamerika-Portals amerika21

Quellen: ohchr.org unwomen.org | amerika21.de


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