misereorAachen. - Mit einer ersten Soforthilfe von 50.000 Euro hat MISEREOR auf die schweren Überflutungen in Myanmar reagiert. "Das Geld werden wir für Rettungsmaßnahmen, Notunterkünfte, Lebensmittel, Decken, Kleidung und Haushaltsgeräte einsetzen, um Katastrophenopfer zu versorgen", sagte Elisabeth Bially, Leiterin der Asienabteilung des Werks für Entwicklungszusammenarbeit, am Mittwoch in Aachen.

MISEREOR arbeitet seit vielen Jahren mit einer Partnerorganisation in Myanmar zusammen, die mit lokalen Behörden und anderen Organisationen die Hilfs- und Rettungsmaßnahmen koordiniert.

Nach wochenlangem Monsunregen mit Überflutungen haben die Ausläufer des Zyklons "Komen" in weiten Teilen des Landes zu einer katastrophalen Situation geführt. 150.000 Menschen sind laut MISEREOR von den Folgen von Dammbrüchen, Überflutungen und Erdrutschen betroffen, mindestens 60 Menschen starben. Nach UN-Schätzungen könnten sogar 250.000 Menschen von den Überschwemmungen betroffen sein. 

"Die Flutkatastrophe trifft insbesondere diejenigen, die bereits verarmt sind und jetzt alles verloren haben. Springfluten und Erdrutsche haben tausende Häuser, Brücken und Straßen zerstört. In vielen Dörfern warten Menschen auf Hilfe“, berichtete Ralf Symann, Leiter der Dialog- und Verbindungsstelle von MISEREOR in Myanmar.

Durch die Regenfälle wurden rund 40.000 Hektar Ackerland vernichtet, was die Lebensmittelversorgung in Myanmar gefährden könnte. Die Fluten behindern auch die Rettungsarbeiten. Strom- und Telefonnetz sind zusammengebrochen. Die Wassermassen fließen nach Süden weiter, und die Situation wird sich auch in der dortigen Deltaregion zuspitzen. Das ganze Ausmaß der Zerstörung wird nach Einschätzung der Vereinten Nationen erst in einigen Tagen zu überblicken sein.

MISEREOR unterstützt in Myanmar eine erfahrene Partnerorganisation für die erste Nothilfe und die dann folgenden Wiederaufbaumaßnahmen. Sie hatte bereits 2008 bei der Katastrophe durch den Zyklon Nargis Soforthilfe geleistet. Besonders prekär ist die Situation in der Region Rakhine, in der 100.000 Vertriebene in Übergangslagern leben. "Viele Familien der diskriminierten muslimischen Minderheit Rohingya sind betroffen. Wegen ethnischer Konflikte und Verfolgung leben sie in Lagern im nördlichen Küstenbereich. Ihre Situation ist durch die Überflutungen noch dramatischer geworden", erläuterte Symann.

Seit 1961 arbeitet MISEREOR mit Partnerorganisationen in Myanmar. Einschließlich der Gelder aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat MISEREOR in den vergangenen drei Jahren in dem Land 39 Projekte mit einem Gesamtvolumen von knapp 4,5 Millionen Euro gefördert.

Quelle: www.misereor.de 


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