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Berlin. - In Brailleschrift und Gebärdensprache hat die Christoffel-Blindenmission (CBM) am Sonntag 36.512 Unterschriften an den parlamentarischen Staatssekretär Thomas Silberhorn überreicht. Stellvertretend für Entwicklungsminister Gerd Müller nahm Silberhorn die Forderung nach einer inklusiven Post-2015-Agenda entgegen. Gemeinsam mit der CBM forderten die Unterstützer der Kampagne "Setz ein Zeichen!" gleiche Rechte und Chancen für Menschen mit Behinderungen.

"Mit diesen Unterschriften hat Entwicklungsminister Müller Rückenwind, um sich dafür einzusetzen, dass behinderte Menschen in den neuen globalen Entwicklungszielen durchgängig berücksichtigt werden", sagte Michael Herbst, Leiter der politischen Arbeit der CBM. Beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung im Garten des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) führte er aus: "Wir haben schon viel erreicht, aber wir müssen dranbleiben bis zur UN-Generalversammlung Ende September. Ein paar Themen sind immer noch nicht zufriedenstellend." Die neue Entwicklungsagenda wird im September von den Vereinten Nationen (UN) verabschiedet. Diese globalen Ziele sollen die Lebensbedingungen für alle Menschen weltweit verbessern.

ENTWURF DER ENTWICKLUNGSAGENDA NOCH NICHT AUSREICHEND

Der Entwurf der Entwicklungsziele beinhaltet Bildung für alle und nennt ausdrücklich Menschen mit Behinderungen. Die UN hat auch zugesichert, dass die Menschenrechte und alle Vereinbarungen dazu Grundlage der neuen Agenda sind.

Herbst wies aber auch darauf hin, dass es inakzeptabel sei, dass behinderte Menschen bei den Themen Gesundheit und Gender nicht explizit berücksichtigt werden. Deshalb waren auch CBM-Mitarbeiterin Friederike Loosen und der Botschafter der CBM Raúl Krauthausen vor Ort. Krauthausen erklärte: "Wenn ich ins Krankenhaus muss, reicht es nicht, dass ein Krankenhaus existiert. Es ist wichtig, dass ich auch über eine Rampe hineinkommen kann."

Genauso brauchen gehörlose Frauen wie Friederike Loosen in vielen Gesellschaften spezielle Unterstützung. Michael Herbst erläuterte: "Wenn Frauen in einer Gesellschaft weniger Rechte haben, würde es ihnen nicht helfen, wenn sie über ein Radioprogramm über ihre Rechte aufgeklärt werden, weil sie das nicht hören können. Sie benötigen Aufklärungsarbeit in Gebärdensprache oder Schriftform." Deshalb appellierten die drei auf der Bühne gemeinsam an Staatssekretär Silberhorn: "Bleiben Sie dran für unsere Rechte und Chancen – bis zuletzt!"

=> setz-ein-zeichen.org

Foto:© CBM/Farys

Quelle: cbm.de


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