AshokaBerlin (epo). - Die internationale Organisation Ashoka, die seit 25 Jahren in mehr als 50 Ländern rund 1600 Social Entrepreneurs (Sozialunternehmer) unterstützt, ist jetzt auch in der Bundesrepublik Deutschland aktiv. Peter Eigen, Gründer von Transparency International, lobte Ashoka als einzigartige Organisation, die weltweit maßgeblich dazu beigetragen habe, gesellschaftliche Verbesserungen voranzutreiben. Eigen kündigte den Aufbau eines neuen universitären Zentrums für die Zivilgesellschaft in Berlin an. In Zusammenarbeit mit Ashoka will er dort auch das Thema "Social Entrepreneurship" etablieren.

"Es ist wunderbar und dringend notwendig, dass Ashoka jetzt in Deutschland startet und unternehmerisches Engagement in der Zivilgesellschaft vorantreibt", sagte Eigen. Mehr als 300 Teilnehmer kamen am Wochenende im Berliner Abgeordnetenhaus zur Startveranstaltung der internationalen Organisation Ashoka in Deutschland.

Ashoka wurde 1980 vom ehemaligen McKinsey Partner Bill Drayton in den Vereinigten Staaten gegründet und gehört laut "Business Week" zu den elf "innovativsten sozialen Organisationen". Ashoka sucht, finanziert und vernetzt Social Entrepreneurs - Menschen, die erfolgreich, effizient und langfristig mit innovativen Ideen soziale Probleme lösen. Social Entrepreneurs bauen nicht einfach einen neuen Kindergarten oder eine neue Klinik, sondern verbessern das gesamte Bildungs- oder Gesundheitssystem.

Die Geschäftsführerin der Ashoka Deutschland gGmbH, Konstanze Frischen, zeichnete in Berlin erstmals einen deutschen Sozialunternehmer aus: Dr. Andreas Heinecke, Sozialunternehmer aus Hamburg. Seine Ausstellungen unter dem Namen "Dialog im Dunkeln" sind von Blinden und Behinderten geführte Museen, in denen Sehende in totale Dunkelheit eintauchen und von Blinden lernen, neu zu sehen.

"Dialog im Dunkeln" stelle ein einzigartiges System der Integrationsarbeit dar, das Überwindung von Vorurteilen möglich mache, Mitleid vermeide, Potenziale erschließe (die Behinderten stehen mit ihren Fähigkeiten im Vordergrund) und somit benachteiligte Gruppen wieder einen Platz in der Gesellschaft gebe, so Frischen. Mehr als vier Millionen Besucher in 17 Ländern haben den "Dialog" besucht, 4000 blinde Menschen sind dort beschäftigt gewesen.

Chris Brenninkmeyer, Gesellschafter der C&A Mode KG und langjähriger Unterstützer von Ashoka, sagte: "Seit der Gründung von Ashoka 1980 in Indien haben von Ashoka unterstützte Social Entrepreneurs neue Maßstäbe auf den Feldern der Integration, des Umweltschutzes, der Bildung, der Armutsbekämpfung und der Gesundheit gesetzt. Wir sind nicht nur beeindruckt von der Ashoka-Idee und der Methode, sondern haben selbst jahrelang gute Erfahrungen mit Ashoka sammeln können. Wir begrüßen sehr, dass Ashoka nun in Deutschland startet. Unser Vertrauen in das Gelingen liegt in dem praxisnahen Konzept, das auf Eigenverantwortung und -initiative gründet, sowie der Hoffnung, dass ein großes Potenzial von Talenten und Kräften für Ashoka in Deutschland vorhanden ist".

Konstanze Frischen sagte zu den Beweggründen der Organisation, in Deutschland aktiv zu werden: "Deutschland steckt in der Krise. Es mangelt an Lösungen für gesellschaftliche Probleme, und dem Staat fehlen die Mittel. Wohlfahrt oder "Charity" lindern zwar Not, aber lösen selten deren Ursache. Ashoka will unternehmerisch denkenden und handelnden Menschen im sozialen Bereich zum Erfolg verhelfen und so dazu beitragen, einen auf dem Subsidiaritätsprinzip fußenden, dynamischen und innovativen sozialen Sektor zu fördern."

Ashoka will jährlich "in einem anspruchsvollen, mehrstufigen, Auswahlverfahren" herausragende Sozialunternehmer in Deutschland identifizieren. "Ashoka ist der Experte, unternehmerische Talente im sozialen Sektor zu finden", sagte Helga Breuninger, Stuttgarter Unternehmerin und Unterstützerin von Ashoka.

Die meisten Social Entrepreneurs werden in relativ frühen Stadien ihrer Karriere ausgewählt, so dass Ashokas Unterstützung - ähnlich dem Venture Capital Ansatz in der Wirtschaft - wie eine Startzündung funktioniert. Sie erhalten je nach Bedarf Stipendien, professionelle Hilfe, Rückhalt und Einbindung in Ashokas weltweites Netzwerk.

Ashoka


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