Dif?mTübingen (epo). - Anlässlich der Veröffentlichung des "Aids epidemic update", des jährlichen Berichts von UNAIDS und der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hat das Deutsche Institut für Ärztliche Mission (Difäm) in Tübingen auf die Bedeutung der Prävention hingewiesen. Auch wenn in einigen Ländern die Zahl der Neuinfektionen mit HIV bei Erwachsenen zurückgegangen sei, zeige der weltweite Trend eine weitere Ausbreitung von HIV/Aids, erklärte die Difäm-Aidsexpertin Sonja Weinreich.  

UNAIDS und WHO bezifferten die Zahl der weltweiten Neuinfektionen auf fünf Millionen. Die Anzahl der HIV-Infizierten sei damit 2004 auf geschätzte 40,3 Millionen (gegenüber 37.5 Millionen in 2003) angestiegen. Allein im Jahr 2005 starben bereits mehr als drei Millionen Menschen an der Immunschwächekrankheit - mehr als eine halbe Million davon Kinder.

Die höchste Zunahme an HIV-Infektionen, von 25 Prozent (1,6 Mio. Neuinfektionen), so das Difäm, sei in Osteuropa und Zentral- und Ostasien zu verzeichnen. In den letzten beiden Jahren habe die Zahl der therapierten Erkrankten aber bedeutend zugenommen. Mehr als eine Million Menschen in den ärmeren Ländern erhalten laut Difäm mittlerweile eine antiretrovirale Behandlung. Damit seien allein in diesem Jahr 250.000 bis 350.000 Todesfälle verhindert worden.

"Das formulierte Ziel der WHO bis zum Jahresende 2005 drei Millionen Menschen in Therapie zu bringen wurde zwar nicht erreicht, hat jedoch eine Menge in Bewegung gesetzt", sagte Weinreich. "Insbesondere die Zahl der Personen, die sich einem freiwilligen HIV-Test unterziehen ist erheblich angestiegen. Das ist ein wichtiger Schritt für die gesamte Präventionsarbeit. Es sind erhebliche Fortschritte in der Aidsbekämpfung möglich, wenn die Partnerorganisationen in den betroffenen Ländern die entsprechende Unterstützung erhalten."

Dieser Trend müsse fortgesetzt werden und dürfe nicht durch unzureichende finanzielle Mittel gefährdet werden, betonte Weinreich. "Sehr ermutigend ist zum Beispiel das Engagement der Partnerorganisationen in Armenien und Georgien, Länder in Osteuropa, die ich kürzlich besuchte. Die Partner sind bereits frühzeitig in die Präventionsarbeit eingestiegen, um die in den letzten Jahren rasante Ausbreitung von HIV/Aids einzudämmen."

Difäm


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