Hamburg. - Der Ölkonzern Shell hat am Montag angekündigt, sich auf absehbare Zeit aus der Arktis zurückzuziehen. Der Konzern begründete die Entscheidung mit hohen Kosten und unklaren Umweltschutzauflagen. Es kommentiert Larissa Beumer, Arktis-Expertin von Greenpeace.
"Shell gibt auf. Das ist eine hervorragende Nachricht für die Arktis und das Klima und ein großer Sieg für die weltweite Protestbewegung. Shells Entscheidung zeigt, dass Ölbohrungen in der Arktis nicht nur klimapolitisch, sondern auch ökonomisch keinen Sinn ergeben. Shells Rückzug ist gleichzeitig ein deutliches Signal an alle anderen Ölkonzerne, die Finger von der Arktis zu lassen.
Seit vier Jahren setzen sich Greenpeace-Aktivisten weltweit für den Schutz der Arktis ein und protestieren gegen die umstrittenen Ölbohrungen von Shell. Diesen Sommer kletterten Umweltschützer auf die Shell-Bohrinsel ‚Polar Pioneer‘ und entrollten dort ein Protestbanner. Im Hafen von Seattle demonstrierten hunderte Umweltschützer mit Kajaks gegen den Konzern. In Deutschland beteiligten sich rund fünfzehntausend Menschen an einer Greenpeace Aktion und spendeten Putzlappen für Shell, um auf die Gefahr eines Ölunfalls in der Arktis aufmerksam zu machen. Weltweit unterstützen bereits rund siebeneinhalb Millionen Menschen die Kampagne zum Schutz der Arktis und haben eine entsprechende Petition unterschrieben.
Shells Rückzug aus der Arktis ist ein enorm wichtiger Schritt. Jetzt geht es darum, dass in der Hohen Arktis rund um den Nordpol ein Schutzgebiet entsteht, das die industrielle Nutzung der Arktis auch künftig verhindert."
Quelle: greenpeace.de