unesco enHamburg. - Am 5. Oktober ist Weltlehrertag. Aus diesem Anlass hat die UNESCO an die Schlüsselrolle von Lehrerinnen und Lehrern für eine hochwertige Bildung und nachhaltige Entwicklung erinnert und darauf aufmerksam gemacht, dass derzeit  weltweit 4 Millionen Lehrkräfte fehlen. Bis zum Jahr 2020 müssen 10,9 Millionen Grundschullehrer eingestellt werden, allein um die Grundschulbildung für Kinder weltweit zu garantieren.

"Wir benötigen dringend gut ausgebildete Lehrkräfte in allen Bildungsstufen. Das gilt auch für Deutschland. Zunehmend heterogene Lerngruppen erfordern eine ganz neue Aus- und Weiterbildung von Lehrenden. Nur wenn diese Weichenstellungen erfolgen, werden wir hochwertige Bildung für die Welt von morgen realisieren können", sagte Minister a.D. Walter Hirche, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission.

Zwischen 1999 und 2012 hat sich das Verhältnis von Schülern pro Lehrer in über 80 Prozent der Länder weltweit verbessert. Doch Lehrkräfte müssen nicht nur eingestellt, sondern auch aus- und weitergebildet werden. Neben zu großen Schulklassen – mit über 40 Schülern pro Lehrer – sind nicht ausreichend ausgebildete Lehrkräfte noch immer die Hauptbarriere für den Lernerfolg. Von den weltweit 650 Millionen Kindern im Grundschulalter erlernen aktuell mindestens 250 Millionen nicht die Grundlagen des Lesens und Rechnens, obwohl 130 Millionen von ihnen mindestens vier Jahre lang eine Schule besucht haben. Grund dafür ist die mangelnde Qualität des Unterrichts.

Viele Länder, insbesondere in Subsahara-Afrika, müssen eingestellte Lehrkräfte erst noch ausbilden. In Mali zum Beispiel lernten im Jahr 1999 62 Schüler in einer Klasse von einer Lehrkraft. Durch massive Lehrerrekrutierung betreute eine Lehrkraft im Jahr 2011 nur noch 48 Schülerinnen und Schüler. Doch viele Lehrende sind nicht ausgebildet. Pro 92 Schülerinnen und Schüler ist lediglich ein ausgebildeter Lehrer angestellt. Das ist eine der höchsten Schüler-Lehrer-Relationen der Welt.

Bildung ist Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung. Das haben die Vereinten Nationen am 25. September in der "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" festgeschrieben. Das Ziel 4 der Agenda lautet: Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen sicherstellen. Umgesetzt werden soll es unter anderem durch die angemessene Ausbildung des Bildungspersonals. Die UNESCO soll die Koordination und das Monitoring zu dem Bildungsziel übernehmen.

1994 rief die UNESCO den Weltlehrertag ins Leben. Er erinnert an die ILO/UNESCO-Empfehlung über die Stellung der Lehrer von 1966 und die bedeutende Rolle der Lehrer für hochwertige Bildung. Die UNESCO berät Länder zur Förderung und Ausbildung von Lehrkräften, erstellt Studien zur Situation von Lehrern weltweit und führt Schulungen zur Steigerung der Unterrichtsqualität durch.

Quelle: unesco.de


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