Port-au-Prince. - Die Verlängerung der "UN-Mission für die Stabilisierung in Haiti" (MINUSTAH) durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen um ein weiteres Jahr hat in dem Karibikstaat für Proteste gesorgt. Das berichtete das Lateinamerika-Portal amerika21 am Donnerstag.
In einem Kommuniqué fordern hunderte Gewerkschaften, soziale und politische Organisationen sowie Menschenrechtsgruppen und Akademiker aus Haiti und Ländern Lateinamerikas den sofortigen Abzug der MINUSTAH und ein "Ende der Besetzung Haitis“.
Seit einem verheerenden Erdbeben im Jahr 2010 hat in der Bevölkerung das Misstrauen gegen die ausländischen Soldaten und Polizisten stetig zugenommen.
Zuvor hatten Aktivisten aus Haiti und den USA am Mittwoch von den Vereinten Nationen in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion gefordert, Verantwortung für eine Cholera-Epidemie zu übernehmen, die vor fünf Jahren von Blauhelmsoldaten der UN nach Haiti eingeschleppt worden ist und die bislang gut 9.000 Menschen ihr Leben gekostet hat.
Die aktuelle Kritik richtet sich gegen die am Einsatz beteiligten Regierungen und internationalen Institutionen. Vor einem Jahr gab es bereits massive Proteste gegen die Verlängerung des Einsatzes. Soziale Bewegungen erklärten, dass die Anwesenheit der UN-Soldaten nicht zur Stabilität und Sicherheit beigetragen habe, sondern dass "ihre illegale und unrechtmäßige Präsenz die politische und institutionelle Krise des Landes sogar noch verschärft hat".
Quelle: amerika21.de