weltbank logo 400Washington. - In Entwicklungsländern sind laut einem Weltbank-Bericht im vergangenen Jahr verstärkt Wirtschaftsreformen angegangen worden. Demnach setzten 85 Entwicklungsländer insgesamt 169 Wirtschaftsreformen um - verglichen mit 154 Reformen im Jahr davor. Die meisten Reformen zielten darauf ab, die Gründung von lokalen Unternehmen zu vereinfachen und die Rahmenbedingungen für Geschäftsprozesse zu verbessern.

Wie es in dem Weltbank-Bericht "Doing Business 2016: Measuring Regulatory Quality and Efficiency" heißt, wurden in den vergangenen zwölf Monaten auch in Industriestaaten 62 Wirtschaftsreformen durchgeführt, so dass insgesamt 231 Reformen in 122 Ländern statistisch erfasst werden konnten.

Die Mehrheit der Reformen, so der Weltbank-Bericht, seien zugunsten einer effizienteren Regulierung entstanden. Insbesondere habe die Weltbank analysiert, wie lange es dauerte, bis ein neues Unternehmen die Erlaubnis zur Aufnahme seiner Geschäfte erhielt und wie hoch die Kosten dafür waren. 33 Entwicklungsländer haben demnach explizite Maßnahmen ergriffen, um es Unternehmern leichter zu machen ein Geschäft zu eröffnen. Indien beispielsweise habe die Mindestkapital-Anforderungen und die Vorschrift einer generellen Betriebserlaubnis abgeschafft. Kenia habe die Registrierungsprozesse gestrafft, sodass Unternehmen im Durchschnitt vier Tage früher an den Start gehen könnten als bisher.

In vielen Ländern wurden auch die Rahmenbedingungen für Geschäftsprozesse verbessert. Der Weltbank-Bericht registrierte in diesem Bereich 66 Reformen in 53 Ländern. Die meisten Reformen zielten darauf ab, neu gegründeten Firmen das Aufnehmen von Krediten zu erleichtern. Nahezu die Hälfte dieser Reformen wurden in Afrika südlich der Sahara vorgenommen.

Moderne Ökonomien könnten ohne Regulierung nicht funktionieren, sagte Weltbank-Chefökonom Kaushik Basu. Durch schlechte oder übertriebene Regulierung könnten Volkswirtschaften aber auch blockiert werden. Die Herausforderung in Entwicklungsländern bestehe deshalb darin, das richtige Maß an guten und notwendigen Regulierungen zu finden. Der Weltbank-Bericht sei für alle Politiker hilfreich, die vor der Herausforderung stehen, die Entwicklung in ihrem Land voranzubringen und Arbeitsplätze zu schaffen.

=> Weltbank-Bericht "Doing Business 2016: Measuring Regulatory Quality and Efficiency"

Quelle: www.worldbank.org