oxfamBerlin. - Wie lassen sich die Ursachen von Flucht und Zwangsmigration bekämpfen? Oxfam fordert, dass die Regierungsvertreter der Europäischen Union und der afrikanischen Staaten bei ihrem Migrationsgipfel in La Valletta (11./12. November) diese Frage in den Mittelpunkt der Verhandlungen stellen, statt sich auf weitere Abschottung zu konzentrieren.

Aktuellen Untersuchungen zufolge seien in den vergangenen 15 Jahren mindestens 31.000 Menschen bei dem Versuch, nach Europa zu gelangen, ums Leben gekommen oder seien verschollen. Daher müssten die für den angekündigten Treuhandfonds für Afrika vorgesehenen Mittel dafür eingesetzt werden, die Ursachen von Armut, Ungleichheit und Gewaltkonflikten in Afrika zu bekämpfen, nicht etwa um Migration zu unterbinden, erklärte Oxfam am Dienstag in Berlin.

"Menschenwürde ist wichtiger als Grenzsicherung", betonte Robert Lindner, Oxfam-Referent für humanitäre Krisen. "Entwicklungszusammenarbeit soll Armut bekämpfen und darf nicht für sicherheitspolitische Ziele und Migrationskontrolle missbraucht werden. Die Menschen in Afrika haben ein Recht auf Schutz vor Gewalt und auf Zugang zu Bildung und Gesundheit. Darauf muss die EU ihre Anstrengungen konzentrieren, nicht auf kurzsichtige Abschottungs- und Stabilisierungsinteressen."

Die EU habe in vielfältiger Weise zu den Krisen beigetragen, die die Menschen zwingen, ihre Heimat zu verlassen, kritisierte Oxfam. Dazu gehörten unverantwortliche Rüstungsexporte, klimaschädliche CO2-Emissionen und Spielräume für die Steuervermeidung von Konzernen. "Die in La Valletta versammelten Politiker/innen müssen sich zu ihrer Verantwortung bekennen und die Ursachen jener Krisen bekämpfen, statt zu versuchen, sich vor den Folgen zu drücken", sagte Lindner. "Stärker als bisher sollten sie aber auch beherzigen, dass Mobilität zu mehr Entwicklung und Wohlstand in den Herkunfts- wie in den Aufnahmeländern beitragen kann. Daher müssen mehr legale Wege für Einwanderung auch nach Europa geschaffen werden."

=> Oxfam-Positionspapier zum EU-Afrika-Gipfel
www.oxfam.de/files/oxfam_position_paper_for_eu-africa_migration_summit.pdf

Quelle: www.oxfam.de 


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