rspo palmoilBerlin. - RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) hat als freiwillige Ergänzung zusätzliche Kriterien zur nachhaltigen Palmölproduktion eingeführt. Mit "RSPO NEXT" soll der Kampf gegen Entwaldung, Treibhausgas-Emissionen und für Menschenrechte gestärkt werden. Die freiwillige Initiative für RSPO-Mitglieder geht über die derzeitigen Kriterien des Roundtable hinaus. Das hat die Organisation am Dienstag verkündet.

Die Integration dieser zusätzlichen und freiwilligen Kriterien in das Zertifizierungssystem des RSPO bedeute, dass die RSPO NEXT-Zertifizierung die Gewissheit bieten kann, dass die Einhaltung dieser erweiterten RSPO NEXT-Kriterien unabhängig von anerkannten Zertifizierern geprüft wurde, zusammen mit der Einhaltung der Prinzipien des RSPO.Um sich zertifizieren zu lassen, müssen Plantagenbetreiber belegen, dass mindestens 60 % ihrer Plantagen bereits die zentralen Regeln des RSPO einhalten, und sich zur Umsetzung der RSPO NEXT-Richtlinien auf allen ihren Plantagen verpflichten. Dazu gehören unter anderem folgende Richtlinien:

  •  Keine Entwaldung. Betreiber von Palmölplantagen müssen sich nicht nur an die P&C des RSPO und die Verfahren für die Entwicklung neuer Anbaugebiete halten, sondern eine umfassendere Anti-Entwaldungs-Richtlinie einführen. Diese Richtlinie erlaubt es Unternehmen, Palmölplantagen nur in Gebieten anzulegen, in denen Vegetation und Boden wenig Kohlenstoff enthalten. Dies soll die CO2-Emissionen senken, die durch jede Art von Waldumwandlung entstehen.
  • Kein Anbau auf Torfland. Die P&C empfehlen Betreibern von Palmölplantagen bereits, den Anbau auf Torfland zu vermeiden; RSPO NEXT verbietet seit dem 16. November 2015 ausdrücklich jegliche Kultivierung von Torfland.
  • Kein Feuer. Zusätzlich zu dem bestehenden, in den P&C festgelegten Verbot von Brandrodungen müssen Betreiber von Palmölplantagen über Pläne und Verfahren verfügen, um Feuer auf ihren Plantagen und rund um ihren Grundbesitz zu vermeiden sowie ggf. zu überwachen und zu bekämpfen.
  • Reduktion von Treibhausgas-Emissionen. RSPO NEXT verlangt, dass Betreiber von Palmölplantagen die THG-Emissionen ihres gesamten Betriebs (also einschließlich von Mühlen und anderen Einrichtungen) überwachen, managen und reduzieren sowie öffentlich über ihren Status und Fortschritt Rechenschaft ablegen. Dieses Kriterium baut auf der vorliegenden Anforderung der P&C auf, die THG-Emissionen neuer Plantagen zu minimieren.
  • Achtung der Rechte von Kleinbauern und Arbeitern. Unternehmen sollen sich einvernehmlich mit ihren Arbeitern auf menschenwürdigen Entlohnung einigen. Außerdem müssen die Plantagenbetreiber Förderprogramme entwickeln, um Kleinbauern dabei zu unterstützen, nachhaltig zu wirtschaften und unternehmerische Kompetenz zu gewinnen.
  • Der Einsatz von Paraquat, einem in der Europäischen Union bereits verbotenen Pestizid, ist nach dem RSPO NEXT Standard ebenfalls untersagt.
  • Erhöhte Transparenz und verbesserte Nachverfolgbarkeit. Damit die RSPO-NEXT-Zertifizierung erfolgen kann, muss sich das Palmöl zu der Plantage zurückverfolgen lassen, auf der es produziert wurde.


Palmöl-Käufer, die ihr Engagement für RSPO NEXT zeigen möchten, können dies durch den Erwerb von RSPO NEXT-Credits tun. Die Credits sind nur für Käufer verfügbar, die bereits über andere Lieferkettensysteme (Book & Claim, Mass Balance, Segregated oder Identity Preserved) 100% zertifiziertes nachhaltiges Palmöl einkaufen.

Datuk Darrel Webber, CEO des RSPO sagte dazu: "Durch die Schaffung des RSPO NEXT Standards reagieren wir auf den Wunsch einiger unserer Mitglieder, innerhalb des RSPO-Rahmens für diejenigen, die bereit und in der Lage sind, ihre Selbstverpflichtung zur Nachhaltigkeit zu erweitern, kontinuierliche Verbesserungen zu bieten. RSPO NEXT ist ein wichtiger Meilenstein und kann sich zu einer neuen branchenweiten Richtgröße auch für andere entwickeln, die hart daran arbeiten, unser Ziel von zu 100 % als nachhaltig zertifiziertem Palmöl zu erreichen."


Quelle: rspo.org


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