amerika 21Managua. - Das US-amerikanische Climate Reality Project hat Nicaragua neben Schweden und Costa Rica als Vorreiter auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien benannt. Die Umweltschutzorganisation wurde 2006 vom früheren US-Vizepräsidenten Al Gore gegründet. Dies hat das Lateinamerikaportal amerika21.de am Montag berichtet.

Während der Ökostromanteil 2007 noch bei 27,5 Prozent lag, waren es 2014 bereits über 52 Prozent. Nicaraguas Regierung möchte den Anteil der Erneuerbaren bis 2020 auf 90 Prozent steigern und setzt dabei auf öffentliche, private und gemischte Investitionen. Gleichzeitig ist der Energiebedarf stark gestiegen und die Stromversorgung in ländlichen Gebieten wurde massiv ausgebaut. Sorgenkind ist das Wasserkraftwerkprojekt Tumarín im südlichen Atlantikküstengebiet, dessen Umsetzung sich immer wieder verzögert hat. Die Inbetriebnahme des 253 Megawatt-Kraftwerks ist von den brasilianischen Investoren nun für 2019 terminiert.

Als die Sandinistische Nationale Befreiungsfront FSLN im Jahr 2007 an die Regierung zurückkehrte, war die Lösung der Energiekrise des Landes eine Priorität. Über Monate hinweg hatte das Land mit mehrstündigen Stromausfällen zu kämpfen, an einen Ausbau industrieller Kapazitäten war unter diesen Umständen nicht zu denken. Kurzfristig wurde die Lage durch alte Ölkraftwerke aus Venezuela gelöst. Parallel dazu wurde an einer langfristigen Lösung gearbeitet, die auf erneuerbare Energien setzt. Insgesamt schätzt die Internationale Agentur für erneuerbare Energien das Potential in Nicaragua auf zwischen 4.500 und 5.000 Megawatt. Neben der Wasserkraft spielen auch Windkraft, Geotermie sowie Biomasse und Solarenergie eine Rolle. Vertreter des Sektors erneuerbarer Energien sehen inzwischen auch das Potential Strom zu exportieren, so amerika21.de. 

Quelle: amerika21.de


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