Hannover. - Jeden Tag sterben 4.100 Menschen an Tuberkulose – insgesamt 1,5 Millionen Menschen jährlich. Damit ist Tuberkulose (TB) neben Aids die tödlichste Infektionskrankheit weltweit. Fast alle dieser Todesfälle (95 Prozent) ereignen sich in Entwicklungsländern. 9,6 Millionen Menschen erkranken jährlich an Tuberkulose. Darauf hat die Stiftung Weltbevölkerung anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tages (24. März) hingewiesen.
TB ist hochansteckend und wird durch Bakterien verursacht, die in der Regel die Lungen angreifen. TB wird von Mensch zu Mensch durch die Luft verbreitet. Wenn Infizierte mit akuter Lungen-TB husten, niesen oder ausspucken, gelangen TB Keime in die Luft. Eine andere Person braucht nur ein paar dieser Keime zu inhalieren, um infiziert zu werden.
Tuberkulose ist grundsätzlich heilbar und vermeidbar - wenn wirksame Impfstoffe sowie effektive Diagnose– und Behandlungsmöglichkeiten verfügbar sind.
"Auch wenn Tuberkulose dringend besser behandelt werden muss - letztlich lässt sich die Epidemie nur durch bessere Prävention beenden", sagte Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Um die lebensgefährliche Krankheit wirksam zu bekämpfen, sind mehr Investitionen in die Impfstoffforschung entscheidend. Impfstoffe haben bei der Bekämpfung anderer tödlicher Infektionskrankheiten wie Polio, Pocken und Typhus maßgebliche Erfolge erzielt. Bei Tuberkulose hingegen ist der einzig verfügbare Impfstoff fast 100 Jahre alt und bietet nur ungenügenden Schutz vor einer Infektion. Für die Impfstoffforschung werden in den nächsten fünf Jahren 1,25 Milliarden US-Dollar benötigt – ein nur geringer Teil des Finanzierungsbedarfs zur Tuberkulosebekämpfung."
Laut WHO wären für eine ausreichende Finanzierung der Tuberkulosebekämpfung acht Milliarden US-Dollar pro Jahr nötig. Entwicklungs– und Schwellenländer stellen derzeit den Löwenanteil von 5,8 Milliarden US-Dollar, die internationalen Geber nur 800 Millionen. Damit fehlen pro Jahr insgesamt rund 1,4 Milliarden US-Dollar.
Quelle: weltbevoelkerung.de